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Prozessauftakt: Rentnerin starb nach Überfall: 16-Jähriger gesteht

Der Überfall auf eine Rentnerin endete als ein Raub mit Todesfolge. Die Täter, damals 15 und 17 Jahre alt, erbeuteten 23 Euro. Mit einem Geständnis begann am Donnerstag der Prozess gegen den jüngeren Schüler.

Der Jugendliche bedauere die Tat außerordentlich, hieß es am Rande des Prozesses. Der heute 16-jährige Sascha W. und sein Freund hatten sich im Juli vorigen Jahres an einem Bahndamm in Hohenschönhausen auf die Lauer gelegt. Bis eine ältere Frau in den verlassenen Weg einbog.

Die 71-jährige Ingrid H. hatte ihre Handtasche umgehängt. Es war 12.35 Uhr, als sie am Bahndamm auftauchte. Mit einem Griff wollten die Jugendlichen, die in einer Kriseneinrichtung ganz in der Nähe lebten, an Geld kommen. Sie zerrten derart brutal am Riemen, dass die Rentnerin stürzte. Sie erlitt schwere innere Verletzungen. Die Täter sollen mit der Tasche geflohen sein, ohne sich um das Opfer zu kümmern. Spaziergänger fanden die Frau und alarmierten den Notarzt. Doch jede Hilfe kam zu spät.

Sascha W. und der inzwischen 18-jährige H., die den Angaben zufolge aus schwierigen Familienverhältnissen stammen, wurden 30 Stunden nach dem Überfall festgenommen. Von der Beute sollen sie sich Haschisch gekauft haben. Der vorbestrafte Toni H. stand im Dezember vor Gericht. Auch er gestand. Ein Jugendgericht verhängte eine Gesamtstrafe von vier Jahren und zehn Monaten Haft wegen Raubes mit Todesfolge. Sascha W. kam in Begleitung seiner Eltern zum Prozess. Er lebe in einer Einrichtung und habe eine gute Entwicklungen genommen, hieß es. Die Verhandlung wird Donnerstag fortgesetzt. 

Kerstin Gehrke

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