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Prozessbeginn: Vater wegen Misshandlung eines Säuglings vor Gericht

Er wirft das Kind fast 20 Minuten lang in die Luft, der Säugling erleidet Hirnblutungen, Krampfanfälle und Lähmungen. Eine Kinderärztin spricht von "massiver" Einwirkung. Nun muss sich ein 33-Jähriger vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten.

Wegen fahrlässiger Körperverletzung des drei Monate alten Kindes muss sich seit Mittwoch ein 33-jähriger Mann vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten. Dem Maurer wird vorgeworfen, den Säugling im Februar 2005 etwa 15 bis 20 Minuten lang in die Luft geworfen oder hin und her geschwenkt zu haben, so dass er Hirnblutungen erlitt, die zu Krampfanfällen und zu einer leichten rechtsseitigen Lähmung führten. Das Kind lag drei Wochen im Krankenhaus.

Säugling erbricht und fiebert

Der Angeklagte wollte sich im Prozess zunächst nicht dazu äußern. Die Kindesmutter tritt im Verfahren als Nebenklägerin auf. Die heute 29-Jährige war mit ihrem Kind in die Notaufnahme gefahren, weil sich der Säugling erbrochen und er gefiebert hatte.

Ärzte stellten eine linksseitige Hirnblutung und eine Zerstörung des Hirngewebes fest. Durch Einblutungen in der Netzhaut bestand anfangs sogar Erblindungsgefahr. "Das war ein Schütteltrauma. Da muss man schon massiv auf ein Kind einwirken", sagte eine Kinderärztin im Prozess. Eine andere Medizinerin betonte, dass heute die "Symptome abgeklungen" seien. Aber "100-prozentig" könne man nicht sagen, ob das Kind Dauerschäden davon getragen habe. Der Prozess wird am nächsten Mittwoch fortgesetzt. (nal/ddp)

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