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Rechtsextremismus: Prozess gegen mutmaßliche Rechtsextremisten vertagt

Der Prozess gegen zwei Männer wegen eines Überfalls auf einen türkischen Imbiss in Lichtenberg musste vertagt werden. Der Anwalt der Täter fürchtet, dass seine Mandanten durch die Medien "zum Gegenstand eines rechtsextremen Schauspiels" gemacht werden.

Heute hat ein Prozess gegen zwei 32- und 33-jährige Männer begonnen, die sich wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu verantworten haben. Die Verteidigung jedoch beantragte den Ausschluss der Öffentlichkeit, woraufhin das Gericht den Prozess vertagte.

Vor Gericht machte der Anwalt geltend, dass die Angeklagten durch die Medien "zum Gegenstand eines rechtsextremen Schauspiels" gemacht werden und unterstellte dem Opfer, den "Vorfall vermarktet" zu haben. Die Angeklagten müssten davor geschützt werden, dass ihr "Ansehen geschädigt" werde.

Den beiden Männern wird vorgeworfen, im September vergangenen Jahres in der Weitlingstraße den türkischstämmigen Inhaber des Dönerimbiss als "Kanaken" beschimpft und aufgefordert zu haben, nach Kreuzberg zurückzugehen. Der 32-jährige Angeklagte soll das Opfer dann gewürgt haben. Auch drei Gäste sowie die deutsche Ehefrau des Opfers wurden laut Staatsanwaltschaft beschimpft und attackiert. Darüber hinaus ist der 33-Jährige angeklagt, auf dem Polizeirevier den "Hitlergruß" gezeigt und lautstark "Heil Hitler" gerufen zu haben.

Die Anwältin des Opfers führte an, dass der Imbiss ihres Mandanten mehrmals von Neonazis überfallen wurde. Dieser gab deswegen sein Geschäft im August nach knapp 16 Monaten auf, was in den Medien starke Beachtung gefunden hatte. Der Weitlingkiez gilt als Hochburg der Neonazis in Berlin. (mit ddp)

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