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Rechtsextremismus: Prozess gegen NPD-Chef Voigt dauert länger

Das Verfahren wegen Volksverhetzung und Beleidigung wird wohl noch zwei weitere Verhandlungstage in Anspruch nehmen. Der NPD-Vorsitzende Udo Voigt und zwei weitere Parteimitglieder verweigern weiterhin die Aussage, ein Zeuge erschien nicht.

Im Prozess gegen den Vorsitzenden der rechtsextremen NPD, Udo Voigt, und zwei weitere Parteifunktionäre wegen Volksverhetzung und Beleidigung hat das Amtsgericht Tiergarten am Dienstag überraschend zwei weitere Verhandlungstage anberaumt. Ursprünglich sollte an diesem zweiten Verhandlungstag bereits das Urteil verkünden werden. Weil ein Zeuge fehlte, wird der Prozess nun am 16. und 24. April fortgesetzt.

Die Funktionäre der rechtsextremen Partei sollen für die Herstellung von zwei sogenannten WM-Planern verantwortlich sein, die die NPD zur Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland veröffentlicht hatte. Darin sollen farbige Spieler der deutschen Nationalmannschaft diskriminiert und verunglimpft worden sein.

Ein "Fußballplaner" war Stein des Anstoßes

Auf der Titelseite des ersten Planers war neben einem Trikot mit der Nummer 25 zu lesen: "Weiß - Nicht nur eine Trikot-Farbe - Für eine echte Nationalmannschaft". Die Trikotnummer 25 trug damals der dunkelhäutige Fußball-Profi Patrick Owomoyela. Auch in einem zweiten Flugblatt soll es um die "Überfremdung" der deutschen Mannschaft gegangen sein. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass Spieler mit nicht weißer Hautfarbe kein Recht hätten, Deutschland als Nationalspieler zu repräsentieren.

In dem Verfahren haben die Angeklagten bisher die Aussage verweigert. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu fünf Jahre Haft. Voigt war am Wochenende in Berlin auf einen Bundesparteitag als NPD-Vorsitzender wiedergewählt worden.

In dem Verfahren wurden am Vormittag zwei Mitarbeiter des Staatsschutzes gehört, die bei der Durchsuchung der NPD-Zentrale im Juni 2006 in Köpenick dabei waren. (am/ddp)

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