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Sachbeschädigungs-Serie: Noble Plattfüße für den Klimaschutz

An mehreren Dutzend Nobelkarossen in Charlottenburg und Wilmersdorf wurde am Wochenende die Luft aus den Reifen gelassen. An allen Fahrzeugen fanden sich Flugblätter mit einem Appell, Autos zugunsten des Klimaschutzes stehen zu lassen.

Polizei und Fahrzeugbesitzer stellten am Sonntag zwischen 8:30 und 13:45 Uhr in Charlottenburg und Wilmersdorf an 31 Fahrzeugen platte Reifen fest. Schadensmeldungen erhielten die Beamten aus nahezu zwanzig verschiedenen Straßen, besonders betroffen war das Gebiet rund um die Autobahnausfahrt am Hohenzollerndamm. Bis zu Montagmittag wurden weitere zwölf Fälle aus dem gleichen Bezirk gemeldet, teilte Lars Bernau von der Pressestelle der Berliner Polizei mit.

Ähnliche Vorfälle hat es in den vergangenen Wochen besonders im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg bereits mehrfach gegeben, eine derartige große Serie von Sachschäden war bisher allerdings nicht darunter. Im gesamten Jahr 2007 verzeichnete die Behörde bisher 103 derartige Fälle.

Flugblätter fordern zum Umweltschutz auf

Auf den Flugblättern forderten die Verfasser die Autobesitzer auf, ihre Fahrzeuge stehenzulassen, um damit einen Beitrag für den Umweltschutz und gegen die Klimaerwärmung zu leisten. Die Kriminalpolizei ermittelt nun in allen Fällen wegen Sachbeschädigung. Den genauen Wortlaut wollte das zuständige Landerkriminalamt 5 aus ermittlungstaktischen Gründen allerdings nicht mitteilen. Wenngleich dutzende Geschädigte und deren Familien den Inhalt der Flugblätter kennen und auch ihrem privatem und beruflichen Umfeld mitgeteilt haben dürften, wollte das LKA keine Auskunft geben, da es sich bei dem Wortlaut des Appells angeblich um reines Täterwissen handele.

Tagesspiegel-Leser, die zum Kreis der Geschädigten gehören und den genauen Wortlaut des Aufrufs mitteilen möchten, bevor die Kollegen der Boulevardpresse das Flugblatt abdrucken, können mit Kontakt mit der Online-Redaktion aufnehmen und eine E-Mail an online.redaktion@tagesspiegel.de , ein Fax an 030-26009-605 senden, oder die Kommentarfunktion unterhalb dieses Artikels nutzen.

Holger Melas

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