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Schlechter Scherz: Schüler kündigt Amoklauf im Internet an

Ein 14-Jähriger gibt in einem Chatroom bekannt, dass er seine Lehrer töten will. Die Eltern des Jungen führen ein Waffengeschäft: Als die Polizei das hört, rückt sie zur Durchsuchung an.

Die Ermittler der Polizei gingen offenbar vom Schlimmsten aus: Nachdem bekannt worden war, dass ein 14-jähriger Schüler im Internet einen Amoklauf an einer Berliner Schule angekündigt hatte, durchsuchte die Polizei am Montagabend das Kinderzimmer des Jungen. Scharfe Waffen fanden die Beamten zwar nicht. Doch sie beschlagnahmten mehrere Softair-Waffen.

Ein Mitschüler hatte sich gegen 19 Uhr bei der Polizei gemeldet und mitgeteilt, dass der Junge in einem Internet-Chatroom angekündigt hatte, seine Lehrer zu töten. Da die Eltern in einem Waffengeschäft tätig sind, ist die Polizei "ganz besonders sensibilisiert gewesen und mit einem richterlichen Durchsuchungsbeschluss zur Wohnung der Eltern angerückt", sagte ein Ermittler.

"Ganz, ganz schlechter Schüler-Scherz"

"Eine konkrete Gefahr für Lehrer, Schüler und Schulgebäude bestand zu keiner Zeit", sagte ein Polizeisprecher.  Nach der Durchsuchung des Kinderzimmers hätten die Beamten mit dem Jungen ein "klärendes Gespräch" geführt. Dabei konnte der Junge offenbar klar machen, dass er die Drohungen im Netz nicht ernst gemeint habe. Die Polizei ermittelt nun wegen "Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten" gegen ihn.

"Wir gehen davon aus, dass die Drohungen in den Bereich eines ganz, ganz schlechten Schüler-Scherzes fallen." Die betroffene Schule sei für ihre vorbildliche Präventionsarbeit gegen Jugendgewalt bekannt. Dafür verdient sie großes Lob. Eine Tat wie die vorliegende kann aber auch mit der besten Präventionsarbeit nie ausgeschlossen werden", sagte der Sprecher der Senatsbildungsverwaltung, Jens Stiller. Die Schulleitung wollte sich mit klärenden Briefen an Eltern und Lehrern wenden. Zusammen mit der Schulpsychologie solle versucht werden, dem Jugendlichen die Bedeutung seines Tuns klarzumachen - und ihm Auswege aus seiner offensichtlichen Problemlage aufzuzeigen.

Das Ermittlungsverfahren gegen den Jungen wurde bald darauf von der Staatsanwaltschaft eingestellt.

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