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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Selfies im Gleisbett: 13-jährige Mädchen zwingen S-Bahn zur Notbremsung

Weil sie Schnappschüsse im Gleisbett machen wollten, brachten sich zwei Mädchen am Donnerstagnachmittag in Lebensgefahr. Eine S25 musste notbremsen.

Den Zugführer der Linie S25 muss das Grauen gepackt haben: Als er am Donnerstagnachmittag gegen 16.20 Uhr mit seiner S-Bahn zwischen den Bahnhöfen Tegel und Schulzendorf unterwegs war, sah er plötzlich zwei Kinder auf den Gleisen. Die beiden 13-jährigen Mädchen machten mit ihren Mobiltelefonen Fotos, während sich der Zug mit hoher Geschwindigkeit näherte.

Laut Bundespolizei reagierten die Kinder nicht, als der Zugführer versuchte, die Kinder mit akustischen Warnsignalen von den Gleisen zu verscheuchen. Der Zugführer musste eine Notbremsung einleiten und kam noch rechtzeitig zum Stehen. Erst als der Zug schon stand, verließen die Kinder die Gleise. Nach Angaben der Bundespolizei gab es weder auf den Gleisen noch in der S-Bahn Verletzte.

Der Zugführer rief Bundespolizisten hinzu. Sie stellten die Kinder zur Rede und wiesen darauf hin, dass sie sich in Lebensgefahr begeben hätten. "Beide hatten sich darüber keinerlei Gedanken gemacht", erklärte ein Sprecher der Bundespolizei. Die Kinder seien wohl auf der Suche nach einem "extravaganten Ort" gewesen, um die "Selfies" genannten Selbstportraits zu machen. Wie sie auf die Gleise gelangen konnten, ist nach Aussage des Sprechers noch unklar. Nach einer mündlichen Verwarnung wurden die Mädchen ihren Eltern übergeben.

In Westdeutschland gibt es den Trend schon länger: Jugendlichen klettern auf Bahngleise, um vor im Hintergrund heranrasenden Zügen Selbstporträts aufzunehmen. Dabei gilt: Je näher der Zug, desto größer die Anerkennung bei den Altersgenossen. Nun scheint der Trend auch in Berlin angekommen zu sein. Ob die Mädchen ihr Leben wegen eines spektakulären Fotos auf's Spiel setzten oder nur in kindlicher Naivität handelten, bleibt ihr Geheimnis.

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