zum Hauptinhalt

Sexueller Missbrauch: Boxtrainer wegen Kindesmissbrauchs verurteilt

Ein 76-jähriger Boxtrainer, der sich an seinen Schützlingen sexuell vergriff, muss für dreieinhalb Jahre hinter Gitter. Bis zuletzt wollte der Mann nichts zugeben und sprach von einem "Komplott".

Nach einem langwierigen Prozess hat das Landgericht Berlin einen früheren Boxtrainer wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich der heute 76-Jährige von Dezember 1991 bis Dezember 2002 in 49 Fällen an vier Schützlingen vergangen hat.

Die Jungen im Alter von anfangs zehn bis 13 Jahren wurden von dem Trainer bei Amateurwettkämpfen entdeckt. Er versprach ihnen eine große Karriere. Zum Teil wohnten die Jungen mit Einwilligung der Eltern bei dem Trainer. Laut Gericht kam es hauptsächlich in der Wohnung des Angeklagten zu den sexuellen Übergriffen.

Hauptgeschädigter war ein heute 33-Jähriger, der 1995 mit 16 Jahren jüngster Profiboxer Deutschlands und später 2002 sogar Europameister wurde. Der Angeklagte hatte die Vorwürfe bis zuletzt bestritten und von einem "Komplott" gesprochen. In dem seit November 2006 laufenden Verfahren wurden neben zahlreichen Zeugen allein fünf Sachverständige gehört. Die Verteidigung hatte Freispruch gefordert. (kj/ddp)

Zur Startseite