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Spandau: Geldfälscherbande festgenommen

Die fünf Männer flogen bei einer groß angelegten Razzia auf. Sie sollen rund 300 per Farbkopierer hergestellte Falschgeldscheine in Umlauf gebracht haben, unter anderem auch um Drogen zu kaufen.

Es waren schlecht kopierte 50-Euro-Scheine, welche die Falschgeld-Bande vor allem in Spielotheken, Imbissen und Kiosken ausgegeben hat. Doch nun ist die Polizei den fünf Männern auf die Schliche gekommen. Bei einer Razzia in Spandau am Mittwochmorgen durchsuchten 200 Polizisten – darunter auch Spezialeinsatzkräfte – rund 20 Wohnungen. Der mutmaßliche Hersteller der "Blüten“, ein 27-jähriger Mann, sowie vier seiner Komplizen (17 bis 29 Jahre), die das Falschgeld "verteilt“ haben, wurden festgenommen.

Der Bande wird vorgeworfen, bei mindestens 120 Taten rund 300 per Farbkopierer hergestellte Falschgeld-Scheine gewechselt oder für kleinere Einkäufe benutzt zu haben. In einem Fall sollen die Blüten in Umlauf gebracht worden sein, um damit Rauschgift zu kaufen. Einem Verdächtigen, 26, wird vorgeworfen, während seines Freigangs aus dem Gefängnis eine 50-Euro-Blüte ausgegeben zu haben. Er verbüßt gerade eine zweijährige Haftstrafe wegen des Handels mit Cannabis. Sein Freigang wurde jetzt gestrichen.

Schwerpunkt der Durchsuchungen war der Kiez rund um die Lynarstraße in Spandau – ein problembelasteter Bezirk, in dem viele Migranten wohnen und die Arbeitslosigkeit sehr hoch ist. Viele der Läden in dem Gebiet stehen leer, die Fassaden machen einen heruntergekommenen Eindruck.

In der Wohnung des mutmaßlichen Haupttäters fanden die Beamten  diverses Material, das zur Herstellung der Blüten nötig ist – darunter auch farblich vorbehandeltes Papier. Zudem gelang den Beamten ein Zufallstreffer: Bei einem dort anwesenden 41-Jährigen kam heraus, dass er mit Haftbefehl gesucht wird. Insgesamt stellte die Polizei eine kleine Menge Drogen sicher, mehrere verbotene Messer und zudem 140.000 Euro – diesmal jedoch echtes Bargeld. Tanja Buntrock

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