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Squat: Tempelhof kurzzeitig besetzt

Vor fünf Wochen hatte die Polizei mit einem 880.000 Euro teuren Großeinsatz eine Besetzung des ehemaligen Flughafens Tempelhof verhindert. Am gestrigen Sonntag ist es 15 Aktivisten gelungen, den Flughafenzaun zu übersteigen und eine Viertelstunde auf dem Gelände zu bleiben.

Laut Polizei hatten sich etwa 50 Sympathisanten des Bündnisses "Squat Tempelhof" am Nachmittag zu einem Picknick an einer Grillstelle in der Oderstraße in Neukölln getroffen, die direkt am Flughafenzaun verläuft. Gegen 17.40 Uhr stürmten etwa 20 Personen aus einer hochgewachsenen Wiese los, 15 von ihnen überwanden mit Hilfe von drei Bierbänken den Zaun. Wie ein Augenzeuge berichtete, stiegen sie auf dem Gelände auf ein niedriges Gebäude, errichteten ein Zelt, brachten Banner an und spielten Federball. Die Polizei nahm die 15 Personen kurzzeitig fest, teilte ein Sprecher mit. Die Personalien der rund 50 Sympathisanten seien ebenfalls aufgenommen worden. Den Wunsch der Gruppe, eine Spontandemo an der Stelle anzumelden, habe die Polizei mit Verweis auf die Zaunüberwindung nicht zugelassen.

Das Bündnis hatte am 20. Juni zur öffentlichen Besetzung des Flughafens aufgerufen. Durch die Zaunübersteigung wollte "Squat Tempelhof" auf die "nicht hinnehmbare Stadtentwicklungspolitik aufmerksam machen", hieß es in einer Mitteilung auf der Internetseite der Gruppe.

Florian Ernst

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