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Streit um Alkoholismus: Sohn erstach Mutter - sechs Jahre Haft

Der Angeklagt behauptete, im Streit um die Trinkerei und den Lebenswandel seiner Mutter die Nerven verloren zu haben. Nach Ansicht der Richter war es aber ein geplanter und heimtückischer Mord. Dementsprechend hart fiel das Urteil aus.

Der Sohn hatte den Angriff auf seine Mutter geplant, es war ein heimtückischer Mord. Davon waren die Richter überzeugt und verhängten gegen den 19-Jährigen eine Jugendstrafe von sechseinhalb Jahren. Dennis K. hatte seiner Mutter nach einem Streit um ihre Trinkerei und ihren Lebenswandel die Kehle durchschnitten. Er habe bei der Auseinandersetzung in ihrer Wohnung in Hohenschönhausen „die Nerven verloren“, hatte K. gestanden. Seine 51-jährige Mutter habe ihre Sucht nicht eingesehen und sich nicht helfen lassen. Hassliebe und Gewaltfantasien nannte das Landgericht als Motiv.

Der Alkoholismus seiner Mutter hatte seine Kindheit geprägt. Dennis K. war acht Jahre alt, als er mit ihr für einige Zeit in einem Obdachlosenheim leben musste. War sie betrunken, kümmerte er sich um sie. Mit zehn Jahren wurde ein Heim sein Zuhause. „Der Fall hat wahrscheinlich bereits in seiner Kindheit begonnen“, hieß es im Urteil. Tötungsfantasien entwickelten sich bei dem Sohn. Am 25. März nahm er ein langes Küchenmesser und klingelte bei der Mutter. Wieder stritten sie, wieder brachte es nichts. Als sie auf der Couch saß, griff er sie an. „Ich fand, dass es die beste Lösung war für sie und für mich“, sagte er. Aus Sicht einer Psychiaterin sollte K. wegen Gewaltfantasien therapeutisch betreut werden.

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