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Tempelhof: Familienmord im Drogenrausch?

Die grausame Beziehungstat vom Wochenende, bei der drei Menschen in Tempelhof starben, ist offenbar aufgeklärt. In einem Abschiedsbrief des 25-Jährigen Leon B. fand die Polizei ein Geständnis.

Erst ermordete er seine Freundin, dann ihre zweijährige Tochter und anschließend sich selbst. Die grausame Beziehungstat vom Wochenende ist offenbar aufgeklärt. Wie die Staatsanwaltschaft jetzt bestätigte, hat Leon B. die Tat in einem Abschiedsbrief gestanden, der auf seinem Computer gefunden wurde. Die Frage, warum der 25-Jährige die Frau und ihre Tochter umbrachte, konnten die Ermittler bislang aber nicht beantworten. „In der Abschiedsmail gibt er die Taten zu und schreibt, er habe sie im Drogenrausch begangen, ein konkretes Motiv nennt er jedoch nicht“, sagte die Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft, Silke Becker, am Mittwoch.

Klar ist nur, dass der Mann unter starken Depressionen litt. „Wir hoffen durch das toxikologische Gutachten klären zu können, ob Drogen im Spiel waren.“ Bis die Ergebnisse der Mediziner verfügbar seien, könne es aber noch mehrere Tage dauern. Falls dabei herauskommen sollte, dass der Mann unter starkem Drogeneinfluss stand, könnte es sich schlicht um die „Wahnsinnstat eines Depressiven“ gehandelt haben, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Merkwürdig sei jedoch, dass es am Leichnam von B. keine äußerlich sichtbaren Hinweise auf Drogenkonsum gegeben habe. „Auch das geordnete Handeln nach der Tat, wie beispielsweise das Wegschaffen der Leichen, spricht eher gegen eine Tat im Drogenrausch“, sagte Becker.

Möglicherweise war der Grund für den Konflikt des Pärchens die Arbeit der getöteten Monta K. als Prostituierte. Im Internet kursieren Bilder der 22-Jährigen, wie sie für die Webseite eines Bordells in Reizwäsche posiert. Angeblich soll B. lange Zeit Stammfreier der aus Litauen stammenden Frau gewesen sein und sich dann in sie verliebt haben. Die Anwohner zeigen sich auch Tage nach bekannt werden der Tat geschockt. Vor das Haus im Gäßnerweg in Tempelhof haben Nachbarn Kerzen gestellt.

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