zum Hauptinhalt
Homosexuellen-Mahnmal

© ddp

Tiergarten: Proteste nach Mahnmal-Anschlag

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hat den Anschlag auf das Berliner Mahnmal für die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen scharf verurteilt. In dem Fall hat inzwischen der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Auf einer Protestkundgebung an dem geschändeten Denkmal im Stadtteil Tiergarten sagte Wowereit am Montag, es gebe auch in Berlin noch viel für die Akzeptanz von Homosexuellen und anderen Minderheiten zu tun. Dafür müsse sich jeder in der Gesellschaft einsetzen. Die Menschen müssten wachsamer werden und einschreiten, wenn sie Zeugen derartiger Straftaten werden, forderte der SPD-Politiker. Zu der Veranstaltung waren nach Angaben eines Polizeisprechers rund 250 Menschen gekommen.

Weitere Redner forderten die Bundesregierung auf, sich mehr für die Rechte von Homosexuellen einzusetzen. Auf einem Plakat des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) war zu lesen: "Respekt immer - Hass nimmer". Verbandssprecher Günter Dworek sagte, der Anschlag mache deutlich, dass sich Gesellschaft und Politik stärker mit Homosexuellenfeindlichkeit auseinandersetzen müssen. Aus der Tat spreche "blanker Hass". Wer einen Gedenkort für gefolterte und ermordete Menschen angreife, wolle sie nochmals symbolisch auslöschen. Das sei "zutiefst menschenverachtend" und wie jede Attacke auf einen Gedenkort für NS-Opfer "einfach nur widerlich".

Das im Mai eingeweihte Mahnmal war am Wochenende von Unbekannten schwer beschädigt worden. Das Sichtfenster, hinter dem ein Video in Endlosschleife zwei sich küssende Männer zeigt, wurde zertrümmert. Außerdem wurde ein Bauzaun umgeworfen. Ein politischer Hintergrund wird nicht ausgeschlossen, deshalb ermittelt jetzt der polizeiliche Staatsschutz. (rope/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false