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Polizei im Einsatz (Symbolbild).

© Patrick Pleul/dpa

Tötungsdelikt im Landkreis Prignitz aufgeklärt: SEK nimmt mutmaßlichen Täter nach neun Jahren fest

Im Januar 2007 wurde in Perleberg in Brandenburg ein Mann getötet. Die Polizei ging jahrelang von einem Unfall aus. Am Donnerstag wurde der mutmaßliche Täter in Wittenberge doch noch festgenommen.

Die Brandenburger Polizei steht vor der Aufklärung eines mehr als neun Jahre alten Kapitalverbrechens. Bereits am Donnerstag habe ein Spezialeinsatzkommando (SEK) einen 44 Jahre alten Mann in der Lenzener Straße in Wittenberge (Landkreis Prignitz in Brandenburg) festgenommen, teilte die Polizeidirektion Nord am Freitagnachmittag mit.

Der 44-Jährige steht in dringendem Verdacht, im Januar 2007 einen 30-jährigen Mann durch Schläge getötet zu haben. Er räumte in den Vernehmungen ein, den Mann geschlagen und in seiner Wohnung zurückgelassen zu zu haben. Das Amtsgericht Neuruppin erließ Haftbefehl, der mutmaßliche Totschläger sitzt in Untersuchungshaft.

Ermittler fanden erst keine Hinweise auf Fremdverschulden

Die Ermittler waren jahrelang davon ausgegangen, dass das Opfer durch einen Sturz, also einen Unfall, ums Leben gekommen war. Das Opfer lebte allein in seiner Wohnung in Perleberg; als er Ende Januar 2007 gefunden wurde, war er schon länger tot. Es seien zunächst keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gefunden worden, so die Polizei. Auch ein medizinisches Gutachten habe ein "Sturzgeschehen als todesursächlich nicht ausschließen" können.

Erst im Jahr 2015 kam der entscheidende Tipp

Erst im Jahr 2015 verdichteten sich die Hinweise auf ein Tötungsverbrechen. Demnach habe die Mordkommission neue Hinweise erhalten, dass der 30-jährige zum Tatzeitpunkt nicht alleine in der Wohnung war, sondern dass sich auch der heute 44-Jährige am Tatort aufgehalten hatte. Demnach sollen die Männer gemeinsam gezecht und dann in Streit geraten sein. In der anschließenden Schlägerei habe der Verdächtige seinem Opfer die tödlichen Verletzungen beigebracht.

Verdächtiger drohte einem Zeugen den Tod an

Die Mordkommission Neuruppin nahm daraufhin "umfangreiche offene und verdeckte Ermittlungen" im Umfeld des Verdächtigen und des Opfers auf. Der 44-Jährige bemerkte aber, dass ihm die Polizei auf der Spur war. Er drohte dem 28 Jahre alten mutmaßlichen Informanten am Dienstag an, ihn zu töten.

Nach der Todesdrohung entschieden sich die Ermittler zur Festnahme des Verdächtigen. Donnerstagfrüh um 2.15 Uhr nahm das SEK den Mann in Wittenberge fest. Die Ermittlungen dauern an.

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