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Überfälle in Wolfsburg: Berliner Geiselnehmer soll weitere Banküberfälle verübt haben

Kurz vor Weihnachten überfiel ein 29-Jähriger eine Filiale der Deutschen Bank in Zehlendorf und nahm einen Angestellten stundenlang als Geisel. Nun kam raus: Der Mann soll auch zwei weitere Banküberfälle in Wolfsburg verübt haben.

Die Wolfsburger Polizei teilte jetzt mit, dass gegen Thomas D. "dringender Tatverdacht" bestehe, im August 2011 und März 2012 zwei Geldinstitute in Wolfsburg überfallen zu haben. Bei diesen beiden Taten soll Thomas D. jeweils mehrere tausend Euro erbeutet haben. Wie in Zehlendorf hatte er jeweils die Angestellten auf eine angebliche Bombe hingewiesen.

Wie berichtet, hatte Thomas D. am 21. Dezember einen riesigen Polizeieinsatz im Zehlendorfer Ortskern ausgelöst. Neun Stunden hatte er den 40-Jährigen Angestellten in seiner Gewalt, bis er nach Mitternacht aufgab und seine Geisel freiließ. Seitdem sitzt der aus Wolfsburg stammende Mann in der Untersuchungshaft in Moabit. 

Nun haben die Ermittler in Niedersachsen ihm nach eigenen Angaben zwei weitere Überfälle nachgewiesen. Nach der Festnahme in Berlin waren in seiner Wohnung in Wolfsburg Beweismittel sicher gestellt worden, die die Fahnder auf die neue Spur brachten. Die Art und Weise der Tatbegehung soll in allen drei Fällen "fast identisch" gewesen sein, hieß es bei der Wolfsburger Polizei. Zudem hat D. auch bei den Wolfsburger Überfällen Spuren hinterlassen, die ihm eindeutig zugeordnet werden konnten. Auch ein anthropologisches Gutachten eines Sachverständigen aus Berlin, in dem Fotos der Überwachungskamera mit dem Beschuldigten analysiert wurden, erhärteten den Tatverdacht. Vor der Festnahme in Berlin hatte die niedersächsische Kripo nie eine heiße Spur zu den beiden Taten, auch eine Fahndung über die Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" war erfolglos geblieben.  Bei einer Vernehmung in Berlin habe D. zu den neuen Tatvorwürfen geschwiegen haben, hieß es.

Der 29-Jährige ist nach Polizeiangaben bei den Taten arbeitslos gewesen und bereits wegen Drogen- und Eigentumsdelikte polizeilich in Erscheinung getreten. Ihm drohen allein für die Berliner Geiselnahme bis 15 Jahre Haft.

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