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Unfallgefahr am U-Bahnhof: Eine Rentnerin fiel in das Gleisbett.

© dpa

Update

Unfall in Kreuzberg: Rentnerin stürzt mit Rollator ins Gleisbett

Eine 87-Jährige gerät mit ihrem Rollator zu nah an die Bahnsteigkante und fällt ins Gleisbett der U-Bahn. Durch Ziehen der Notbremse auf dem Bahnhof retten andere Fahrgäste ihr vermutlich das Leben.

Beim Sturz auf die U-Bahnschienen hat sich eine 87-Jährige in Kreuzberg in der Nacht zu Mittwoch verletzt. Die Rentnerin war gegen Mitternacht am U-Bahnhof Mehringdamm vom Bahnsteig der Linie U6 Richtung Alt-Mariendorf etwa eineinhalb Meter tief ins Gleisbett gestürzt. Laut Polizei war sie mit ihrem Rollator zu nah an die Bahnsteigkante getreten. Warum das passierte, oder ob die Frau gesundheitliche Probleme hatte, ist unbekannt. Sofort nach dem Sturz zogen andere Wartende die Notbremse auf dem Bahnhof. Ein weiterer Zeuge informierte über die Notrufsäule am Bahnsteig die BVG-Leitstelle, so dass der Fahrstrom abgestellt wurde.

Alarmierte Feuerwehrleute holten die Gestürzte dann von den Schienen. Die 87-Jährige hatte eine Kopfverletzung durch den Sturz auf das Gleis erlitten und wurde in eine Klinik gebracht. Nach Angaben der Polizei bestand keine Lebensgefahr.

"Die Fahrgäste auf dem Bahnhof haben sich vorbildlich verhalten", lobt BVG-Sprecherin Petra Reetz. Dass sie das Notsignal betätigt haben, das im Volksmund als "Notbremse" bezeichnet wird, habe dazu geführt, dass 60 Meter vor dem Bahnhof und 60 Meter hinter dem Bahnhof ein rotes Licht - ein Notsignal - aufleuchtet, das dem U-Bahnzugführer zeigt, dass "irgendetwas vorgefallen ist, er den Zug stoppen muss und nicht in den Bahnhof einfährt", erklärt Reetz. Auf jedem U-Bahnhof befinden sich mindestens drei dieser Notbremsen, "an manchen größeren Bahnhöfen können es auch mehr sein", schildert die Sprecherin.

Das BVG-Personal, das sich am Bahnhof Mehringdamm befand, habe sofort dafür gesorgt, dass der Strom an den Schienen unterbrochen wurde, damit den Rettungskräften nichts passiert, wenn sie das Opfer vom Gleis holen. "Alles ist vorbildlich und sehr schnell abgelaufen", sagt Reetz. Bereits um 0.27 Uhr war der Strom wieder zugeschaltet und der Zugverkehr wurde fortgesetzt.

Die BVG-Sprecherin betonte, dass es nicht alltäglich sei, dass Leute ins Gleisbett stürzen, dass es aber aus unterschiedlichsten Gründen "immer mal wieder" vorkomme. Dabei sei es völlig unerheblich, ob ein Fahrgast alt oder auf einen Rollator angewiesen sei. Auch alte, gebrechliche Menschen sollten die Chance haben, am öffentlichen Leben eigenständig teilzunehmen. "Es kann auch einen jungen Menschen mit einem gebrochenen Fuß treffen, dem etwa übel wird und der das Gleichgewicht verliert", sagt sie. Entscheidend sei, dass die Fahrgäste möglichst weit weg bleiben von der Bahnsteigkante und erst nach vorne gehen, wenn der Zug einfährt, um solche Vorfälle zu vermeiden.

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