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Urteil: Bewährungsstrafe für Missbrauch in der Bibelstunde

Die Bibelstunden für eine 13-Jährige in der elterlichen Wohnung wurden für den 49-jährigen Mann mehr und mehr zum Vorwand. Marek T. bedrängte, belästigte, begrabschte das Mädchen schließlich und übte Druck aus.

Vor dem Landgericht räumte der gelernte Maurer die Vorwürfe gestern ein. Wegen sexuellen Missbrauchs wurde er zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Außerdem verhängten die Richter eine Kontaktsperre.

Er hatte die sozial schwach gestellte Familie der Schülerin aus Neukölln Ende 2007 kennengelernt. Damals sei er bei den Zeugen Jehovas engagiert gewesen und habe für das Mädchen Bibelunterricht angeboten, sagte der Angeklagte. Er kam dreimal die Woche und brachte oft Geschenke: Mal füllte er den Kühlschrank, mal kaufte er Möbel. Das Kind habe „die nötige elterliche Zuneigung nicht bekommen“, sagte er. Der dreifache Vater, in dessen Ehe es kriselte, ging mit dem Mädchen ins Kino oder einkaufen. An Heirat will er gedacht haben. „Sie war für mich eine Frau mit großer Anziehungskraft.“

Die Zuneigung wollte Marek T. durch Druck erzwingen. Wandte sich das Mädchen ab, drohte er mit Konsequenzen bis hin zu Selbstmord. Sie wollte die Nähe nicht. Doch der Mann brachte ihrer Familie viel Gutes. „Sie wusste sich nicht zu helfen“, hieß es im Urteil. Als T. ihre Eltern wegen Verletzung der Fürsorgepflicht anzeigte, berichtete sie von den Übergriffen. K.G.

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