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Urteil: Brutaler S-Bahn-Schläger zu Gefängnisstrafe verurteilt

Nach dem Übergriff auf einen Fahrgast in der Berliner S-Bahn ist ein 26-jähriger Mann wegen gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden.

Der Mann wurde am Freitag vom Landgericht Berlin schuldig gesprochen, am 1. Mai 2009 gemeinsam mit zwei Komplizen in der S-Bahn Richtung Potsdam einen 45-jährigen Fahrgast aus Frust angegriffen und dabei verletzt zu haben. Der Mann hatte eine Gehirnerschütterung und diverse Prellungen erlitten. Der Angeklagte muss zudem 2000 Euro Schmerzensgeld an das Opfer zahlen.

Die Gewalt habe sich gegen einen Mann gerichtet, der "Zivilcourage zeigte und damit den Zorn der Täter auf sich zog", hieß es im Urteil. Auf dem Heimweg hätten die Männer zunächst mit Flaschen geworfen und einen älteren Mann angepöbelt. Als das spätere Opfer dem Mann helfen wollte, gingen die Täter auf den 45-Jährigen los. Sie seien "schlecht gelaunt" gewesen, weil ihnen zuvor die Teilnahme an einer NPD-Demonstration verwehrt worden war, sagte der Richter.

Dem Urteil zufolge versetzte der 26-Jährige dem 45-jährigen Mann mit "voller Wucht" einen Faustschlag ins Gesicht, während seine Begleiter mit Springerstiefeln auf Kopf und Oberkörper des Opfers eintraten. Solche Taten seien geeignet, das "Sicherheitsgefühl zu erschüttern", sagte der Richter. Das Opfer sei bis heute traumatisiert und fahre kaum noch S-Bahn. Wegen der massiven Bedrohung wurde dem Opfer sogar "Identitätsschutz" gewehrt.

Ein Komplize war bereits zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Der Angeklagte verbüßt seit September vergangenen Jahres wegen versuchten Totschlags fünfeinhalb Jahr Haft. Die Ermittlungen gegen den dritten mutmaßlichen Täter dauern noch an. (dapd)

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