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Mitarbeiter des Technischen Hilfwerkes (THW) und Polizisten machen alles bereit für den Bagger.

© Ralf Hirschberger/dpa

Vermisster Sechsjähriger in Potsdam: Nun sucht auch die Bundeswehr nach Elias

Seit Sonnabend unterstützen Pioniere der Bundeswehr mit schwerem Gerät die Potsdamer Polizei bei der Suche nach Elias. Das Kind ist seit zehn Tagen spurlos verschwunden - trotz gewaltiger Anstrengungen der Polizei.

Nachdem bereits seit Donnerstag, den 16. Juli mit Unterstützung des Technischen Hilfswerkes (THW) die „SOKO Schlaatz“ Teile der Nuthe mit einem Schwimmbagger  ausbaggern lässt, soll am heutigen Sonnabend zusätzlich die Bundeswehr zum Einsatz kommen.Dies teilte die Polizei am Sonnabend mit. Soldaten des Pionierbataillons aus Havelberg werden voraussichtlich mit einem 18 Tonnen schweren Bagger weitere Teile der Nuthe nach Hinweisen auf Elias durchsuchen. So kann ein noch größerer Teil des Bereiches abgearbeitet werden. Vor einigen Tagen hatten an einem Abschnitt der Nuthe Hunde, die auch Leichen aufspüren können, angeschlagen. Mit Hilfe dieser Personenspürhunden sollen nun die ausgehobenen Sedimente kontrolliert werden, hieß es weiter.

Die Brandenburger Bereitschaftspolizei wird am Sonnabend zusätzlich die Baggerarbeiten unterstützen. Parallel dazu werden die Beamten das Waldstück um die Bahnlinie hin zum Stadtteil Stern durchsuchen und erneut Hauseingänge im Stadtteil Schlaatz prüfen. Insgesamt wird die Polizei mit einem ähnlich starken Aufgebot unterwegs sein, wie schon in den vergangenen Tagen. Nach zehn Tagen völlig erfolgloser Suche macht sich in Potsdam mittlerweile Ratlosigkeit breit – und Frust.

Am Freitag hatten 150 Polizisten und 20 freiwillige Helfer des Technischen Hilfswerkes (THW) die Nuthe abgesucht, und zwar im Bereich der Straßenbahnbrücke zur Wetzlarer Straße. Mit einem Bagger wurde das Sediment des Flusses ausgehoben und durch Polizisten mit Personenspürhunden untersucht. Um besser arbeiten zu können, war der Wasserstand des Flusses um etwa 20 Zentimeter abgesenkt worden. Dazu gibt es Schieber im Oberlauf der Nuthe. Allerdings verlief auch der zweite Tag der Absuche des Flusses ohne jedes Ergebnis. Weiterhin durchsuchten Bereitschaftspolizisten am Freitag die Kollektorgänge in den Kellern unter mehreren Wohnblocks im näheren Umfeld der Straße Schilfhof – teilweise wiederholt. Durch diese Gänge laufen die Fernwärmeleitungen zwischen den einzelnen Plattenbauten. Auch wurden weiter entfernte Gebiete der Nuthewiesen durchsucht.

Neben den aktiven Suchmaßnahmen vor Ort laufen die Ermittlungen weiter auf Hochtouren. 1.200 Anwohner des Schlaatzes wurden oder werden von den Suchkräften angeprochen, nach ihren Beobachtungen befragt bzw. mittels Zettel aufgefordert, sich bei der Polizei zu melden. Auch über das Hinweistelefon gehen weiter Hinweise ein, die fortlaufend überprüft werden.

Der sechsjährige Elias aus Potsdam wird seit acht Tagen vermisst.
Der sechsjährige Elias aus Potsdam wird seit acht Tagen vermisst.

© dpa

Zusätzlich haben Anwohner weiterhin die Möglichkeit, direkt im Wohngebiet Schlaatz Hinweise an die Polizei zu geben. Die von der SOKO temporär aufgestellte „Mobile Wache“ soll bis Montag rund um die Uhr, durch Polizisten besetzt sein. Bis Sonnabend früh sind mehr als 580 Hinweise eingegangen. Die Kriminalisten der SOKO werten weiterhin jeden davon aus und gehen ihnen nach.

Hinweise nimmt die Polizei unter der E-Mail-Adresse sokoschlaatz.pdwest@polizei.brandenburg.de und der Rufnummer 0331 5508-1108 entgegen.

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