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Vorwurf Volksverhetzung: Aleviten erstatten Anzeige wegen "Tatort"-Folge

Bei der Berliner Polizei ist nach der Ausstrahlung des ARD-Krimis "Tatort" mit dem Titel "Wem Ehre gebührt" eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung eingegangen. Zuvor hatte die alevitische Religionsgemeinschaft versucht, die Ausstrahlung des Films zu verhindern.

In dem TV-Krimi, den die ARD gestern gesendet hatte, war es um Inzest innerhalb einer alevitischen Familie gegangen. Zunächst hatte die alevitische Dachorganisation den Angaben zufolge noch versucht, die Ausstrahlung zu verhindern, der Norddeutsche Rundfunk (NDR) habe sich allerdings auf die Pressefreiheit berufen und an seinem Programm festgehalten. Weil über die Feiertage hinweg keine zivilrechtliche Entscheidung möglich gewesen sei, sei nun vom Berliner Verein Anatolischer Aleviten im Auftrag der Alevitischen Gemeinde Deutschland Strafantrag gestellt worden, berichtete die "Berliner Morgenpost". Ein Polizeisprecher bestätigte den Eingang der Anzeige.

Der NDR hatte mit einer Anmerkung im Vorspann auf die Kritik der Alevitischen Gemeinde an dem Film reagiert. Vor Beginn des Krimis wurden die Zuschauer darauf hingewiesen, dass der Inhalt rein fiktiv sei. NDR-Programmdirektor Fernsehen Volker Herres hatte zuvor betont: "Es geht in dieser 'Tatort'-Folge nicht darum, religiöse Gefühle zu verletzen oder Vorurteile gegen die alevitische Glaubensgemeinschaft zu untermauern." (imo/ddp)

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