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Wedding: Staatsanwalt prüft Todesschüsse

Über die tödlichen Schüsse in der Swinemünder Straße wollen weder Polizei noch Staatsanwaltschaft genaues sagen. Am Montagabend war ein 37-jähriger Mann von einem über Notruf alarmierten Polizisten erschossen worden.

Über die tödlichen Schüsse in der Swinemünder Straße wollen weder Polizei noch Staatsanwaltschaft Genaues sagen. Am Montagabend war ein 37-jähriger Mann von einem über Notruf alarmierten Polizisten erschossen worden. Der derzeitige Stand der Ermittlungen lautet: Kurz nach 18 Uhr hatte eine 72-jährige Frau die Polizei alarmiert, weil ihr Sohn in der gemeinsamen Wohnung in der Swinemünder Straße in Wedding randalierte. Bei Eintreffen der Beamten soll es dem Mann gelungen sein, über den Balkon zu fliehen, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.

Gegen 20 Uhr rief die Frau erneut die Polizei, weil ihr Sohn sie nach seiner Rückkehr wieder bedrohte. Die anrückenden Beamten trafen die Frau vor ihrer Haustür an. Da es sich um einen Notruf und offenbar Gefahr in Verzug gehandelt hatte, suchten die Beamten nach dem Mann in der Wohnung – dabei soll der Verdächtige die beiden Beamten mit einem Messer bedroht und angegriffen haben, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, woraufhin einer der Beamten zwei Schüsse aus seiner Dienstwaffe abgab. Einer der Schüsse verletzte den 37-Jährigen tödlich. Ermittelt wird, ob die Schussabgabe tatsächlich durch Notwehr gerechtfertigt war.

Erst im vergangenen Juni hatte ein Berliner Beamter einen 33-jährigen Mann auf offener Straße in der Nähe des Bahnhofs Zoo erschossen. Dieser hatte bei einer Festnahme einem der Beamten die Dienstwaffe entrissen und auf den Polizisten gezielt. Ein anderer Berliner Ermittler steht derzeit vor dem Landgericht in Neuruppin, weil er Silvester 2008 im märkischen Schönfließ einen mit Haftbefehl gesuchten Mann erschossen haben soll. Laut Staatsanwaltschaft habe keine Notwehr vorgelegen. Hannes Heine

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