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Zentralfriedhof in Friedrichsfelde: Grabplatte an Gedenkstätte der Sozialisten gestohlen

Metalldiebe haben eine Grabplatte vom Zentralfriedhof in Friedrichsfelde gestohlen. Betroffen ist das Grab des Politikers und Gewerkschaftsführers Carl Legien.

Die Bronzeplatte wurde an der Mauer der Gedenkstätte der Sozialisten entwendet, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Ein Angestellter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hatte am Montagnachmittag den Diebstahl bemerkt. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen Diebstahls und Störung der Totenruhe.

Nach Angaben eines Polizeisprechers handelt es sich um die Platte vom Grab des Politikers und Gewerkschaftsführers Carl Legien (1861-1920). Die Polizei geht nicht von einem politischen Hintergrund der Tat aus. Nach Legien ist unter anderem eine Wohnsiedlung in Prenzlauer Berg benannt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Auf dem Zentralfriedhof in Friedrichsfelde sind zahlreiche namhafte Vertreter der Arbeiterbewegung beigesetzt. Unter anderen wurden die 1919 von Freikorpssoldaten ermordeten Arbeiterführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg dort beigesetzt.

Zu ihrem Todestag ziehen Anfang Januar alljährlich Zehntausende zur Gedenkstätte der Sozialisten, die 1951 eingeweiht wurde. In der DDR war die Veranstaltung ein staatlich verordnetes Ritual, bei dem vor allem der Partei- und Staatsführung gehuldigt werden sollte.

Ein vom Architekten und späteren Bauhaus-Direktor Ludwig Mies van der Rohe entworfenes Revolutionsdenkmal auf dem Friedhof war 1935 von den Nationalsozialisten zerstört worden. (dapd)

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