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Zollfahndung: Schmuggelzigaretten: Rekordfund am Berliner Ring

Zollbeamte haben am Berliner Ring einen Lkw mit Schmuggelzigaretten gestoppt. Der größte Fund in der Region seit Monaten. Die Ware hätte einen Steuerschaden von mehr als einer Million Euro verursacht.

Rund 6,2 Millionen Schmuggelzigaretten sind auf einem litauischen Lkw am Berliner Ring A 10 entdeckt worden. Gegen den 32-jährigen Fahrer erließ das Amtsgericht Frankfurt (Oder) Haftbefehl. Mit dem Fund sei ein Steuerschaden von knapp 1,1 Millionen Euro verhindert worden, teilte das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg mit.

Beamte einer Mobilen Kontrollgruppe des Hauptzollamtes Frankfurt (Oder) hatten den Lastzug in der Nacht zu Montag zwischen den Anschlussstellen Niederlehme und Königs Wusterhausen überprüft, wie es weiter heißt. Laut Frachtpapieren sollte die Ladung aus Spanplatten bestehen und nach Belgien gebracht werden. Bei einer Kontrolle des Fahrzeugs an einer bei Wildau aufgestellten mobilen Röntgenanlage entdeckten die Zöllner Unregelmäßigkeiten in der Ladung.

Präparierte Paletten

Eine Kontrolle ergab, dass die 14 Paletten auf dem Auflieger präpariert waren. Die jeweils obersten Spanplatten waren als Deckel auf die Stapel aufgelegt und verschraubt. Darunter waren Hohlräume herausgeschnitten worden, die als Schmuggelversteck dienten. Darin fanden die Beamten die mit russischen Steuerbanderolen versehenen Zigaretten.

Der Fund könnte ein Indiz dafür sein, dass Zigaretten wieder in größeren Mengen geschmuggelt werden, sagte der Sprecher des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg, Norbert Scheithauer. In den vergangenen Monaten hätten es die Auftraggeber in der Regel mit kleineren Mengen versucht, die in Kleintransportern oder Pkw nach Deutschland gebracht worden seien. Die jetzt gefundenen Zigaretten seien höchstwahrscheinlich für den deutschen Markt bestimmt gewesen.

Geglückte Stickprobe

Äußerlich hatte es keine Anzeichen dafür gegeben, dass der litauische Lkw Schmuggelware geladen hatte, wie ein Sprecher des Hauptzollamtes Frankfurt (Oder) sagte. Die Beamten hätten mit der Auswahl des Lastzugs daher "zöllnerisches Gespür" gezeigt. Mobile Kontrollgruppen dürfen nach seinen Angaben nicht nur in der Grenzregion, sondern auch im Binnenland verdachtsunabhängige Kontrollen durchführen.

Gegen den litauischen Lkw-Fahrer wurde ein Steuerstrafverfahren wegen des Schmuggels von Zigaretten in Millionenhöhe eingeleitet, wie das Zollfahndungsamt weiter mitteilte. Bei einer Verurteilung wegen eines besonders schweren Falls der Steuerhinterziehung drohe ihm eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.

Jörg Schreiber[ddp]

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