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Zwei Jahre Bewährung: 74-Jähriger als Sex-Täter verurteilt

Wegen jahrelangen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen ist ein Rentner zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Seine Opfer suchte er sich in der Stricherszene am Bahnhof Zoo und in einschlägigen Lokalen.

Berlin - Der Rentner stöhnte. „Ich fühle mich wie ein gehetztes Tier“, klagte er. Ständig lebe er in Angst. Jungen hätten ihn mehrfach bedroht und einmal auch in seiner Wohnung überfallen. Ein Bild des Jammers gab er ab, der weißhaarige Mann aus Schöneberg. Doch nicht als Opfer, sondern als Täter saß der 74-Jährige am Montag vor Gericht. In einer Erklärung gab Peter K. den jahrelangen Missbrauch von Jungen zu. Zwei Jahre Haft auf Bewährung verhängten die Richter. Zudem soll K. 500 Euro Buße zahlen.

Manche waren 13 Jahre alt, andere 14, 15 oder 16 Jahre. Ab 2003 nahm er die Kinder und Jugendlichen mit in seine Wohnung. Sie waren bereits abgerutscht, hielten sich in der Stricherszene am Bahnhof Zoo und in einschlägigen Lokalen auf. Sandro (Namen geändert) und acht weitere Jungen ließen sich mehrfach anfassen. Sie wussten, dass sie von K. für sexuelle Dienste Geld bekommen würden. Er gab zwischen 15 und 50 Euro. Für ihr Alter interessierte er sich nicht.

K. war einst Angestellter im öffentlichen Dienst, arbeitete in einem Büro und ging bis dahin straffrei durchs Leben. Als Rentner nahm er Kontakte zu Strichjungen auf. „Er hat eine Liebe für junge Männer“, sagte seine Verteidigerin. Er habe aber seine Lehren gezogen und werde sich aus der Szene lösen. Es sei den Jungen um das schnelle Geld gegangen. Als „nichts mehr mit Sex war“, hätten sich einige von ihnen auf Erpressung verlegt und mit falschen Anschuldigungen gedroht. 50 Fälle des Missbrauchs führten zu einem Urteil, das aufgrund des Geständnisses von K. milde ausfiel.

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