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Berlin: Polizei kontrolliert kommende Woche verschärft Radfahrer

Zahl der Verunglückten ist erstmals seit Jahren wieder gestiegen

Die Berliner Polizei will in der kommenden Woche wieder gezielt Radfahrer kontrollieren. Als Begründung nannte die Polizei die „stetig nachlassende VerkehrsDisziplin“ unter Radfahrern. Jedoch solle auch gegen Autofahrer vorgegangen werden, die durch ihren Fahrstil Unfälle mit Fahrradfahrern riskierten. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) fordert eine andere Schwerpunktsetzung bei den anstehenden Polizeikontrollen. Diese müssten auf die Hauptunfallursachen von schweren und tödlichen Unfällen konzentriert werden, sagte der ADFC-Landesvorsitzende Benno Koch.

Ein Unfallschwerpunkt seien Radwege. Der ADFC verlangt deshalb einen obligatorischen „Tote-Winkel-Außenspiegel“ für Autofahrer. Dieser Spiegel, der seit diesem Jahr in den Niederlanden vorgeschrieben ist, koste 150 Euro. Damit würden Autofahrer die Radler weniger oft übersehen. Hauptursache für schwere und tödliche Fahrradunfälle seien Abbiege- oder Vorfahrtsfehler von Pkw- und Lkw-Fahrern. Außerdem fordert der Radfahrer-Club, künftig bevorzugt Radfahrspuren auf den Fahrbahnen zu markieren.

Laut Polizei hat 2002 die Zahl der verunglückten Radfahrer seit 1999 erstmals zugenommen. Bei den 5926 Unfällen seien 18 Radler getötet und 481 schwer verletzt worden, hieß es. Der ADFC wies darauf hin, Radfahrer seien damit lediglich an 4,37 Prozent der 135 575 Straßenverkehrsunfälle des vergangenen Jahres beteiligt gewesen – eben an jenen 5926.

Bereits im April hatte die Polizei bei einer ähnlichen Aktion 8000 Fahrräder und 500 Fahrzeuge überprüft. Koch erinnerte daran, dass sich Anfang April der Schwerpunkt der polizeilichen Fahrradkontrollen auf die technische Ausstattung von Fahrrädern gerichtet hatte. Tatsächlich seien 2002 aber lediglich 45 Fahrradunfälle auf „Fahren ohne Beleuchtung“ und 44 Unfälle auf „technische Mängel“ zurückzuführen gewesen. Das mache nur 1,5 Prozent von insgesamt 5926 Fahrradunfällen aus. Zugleich verwies Koch darauf, dass 2002 nach Einschätzung des ADFC 50 Prozent der in Deutschland verkauften 4,65 Millionen Fahrräder ohne Beleuchtungsanlage ausgeliefert worden seien. dpa

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