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Berlin: Polizei räumt besetztes Haus in Potsdam

Einsatz gegen linke Szene verlief friedlich.

Potsdam - Die Polizei hat ein Haus in Potsdam geräumt, das Mitglieder der linksalternativen Szene am zweiten Weihnachtsfeiertag besetzt hatten . Der Einsatz am Dienstagnachmittag verlief nach Polizeiangaben friedlich. Insgesamt seien die Daten von 17 Personen aufgenommen worden, die man in dem Haus im Stadtteil Potsdam-West angetroffen habe, so Polizeisprecher Heiko Schmidt. Sie erhielten Platzverweise. Nun werde wegen Hausfriedensbruchs und möglicherweise wegen Sachbeschädigung ermittelt.

Die Besetzer wollten mit der Aktion nach eigenen Angaben gegen die ihrer Meinung nach zu hohen Mieten und fehlenden bezahlbaren Wohnraum protestieren. Zuletzt hatte die kommunale Bauholding Pro Potsdam auch die Pachtzinsen für mehrere alternative Wohnprojekte erhöht – auch dagegen richtete sich der Zorn der Besetzer. Vor der Räumung durch die Polizei war ein Vermittlungsgespräch, das die Potsdamer Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger mit den Besetzern geführt hatte, gescheitert.

In dem besetzten Haus hatte der bisherige Eigentümer, die Stiftung „Hasenheyerstift“, in Kooperation mit dem Landesausschuss für Innere Mission (Lafim) ein Heim für Demenzkranke einrichten wollen. Die Pläne haben sich nach Lafim-Angaben inzwischen zerschlagen – das Haus sei an einen Investor verkauft worden, der dort Wohnungen plant. Die Übergabe sei Anfang des Jahres vorgesehen, hieß es.

Zuletzt hatte es 2008 in Potsdam eine Hausbesetzung gegeben. In den 1990er Jahren kam es in der Stadt bei Räumungen mehrerer besetzter Häuser zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. HK

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