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Berlin: Polizei räumt Haus im Wrangelkiez Gebäude wurde schon zum zweiten Male besetzt

Zwei Stunden Parolen, Sprechchöre, Polizeiaufmarsch und Ungewissheit – dann endete am frühen Sonntagabend auch die zweite Besetzung des gründerzeitlichen Mietshauses an der Schlesischen Straße 25 im Kreuzberger Wrangelkiez ohne größere Auseinandersetzungen zwischen Polizei und den Eindringlingen. Gegen 19 Uhr räumten Beamte das Haus, nachdem dessen privater Eigentümer Strafantrag gegen die Besetzer gestellt hatte.

Zwei Stunden Parolen, Sprechchöre, Polizeiaufmarsch und Ungewissheit – dann endete am frühen Sonntagabend auch die zweite Besetzung des gründerzeitlichen Mietshauses an der Schlesischen Straße 25 im Kreuzberger Wrangelkiez ohne größere Auseinandersetzungen zwischen Polizei und den Eindringlingen. Gegen 19 Uhr räumten Beamte das Haus, nachdem dessen privater Eigentümer Strafantrag gegen die Besetzer gestellt hatte. Neun junge Männer und drei Frauen wurden wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung vorläufig festgenommen. Mehrere hundert Zuschauer verfolgten hinter den Polizeiabsperrungen die Räumung, sie verhielten sich weitgehend friedlich. Das Gebäude war im Mai 2011 schon einmal besetzt und gleichfalls nach kurzer Zeit ohne größere Konflikte geräumt worden.

Gegen 17 Uhr waren die zwölf Besetzer in das seit etlichen Jahren weitgehend leerstehende Gebäude eingedrungen. Vermummte entrollten auf den Balkonen Transparente, mit denen sie gegen die Verdrängung der Bevölkerung im Kiez durch Mietsteigerungen protestierten. Die Polizei rückte mit 120 Beamten an.

Man sei ein weiteres Mal in das Haus eingedrungen, um erneut auf dessen „illegalen Verkauf“ an einen Investor hinzuweisen, heißt es in einer Erklärung der Besetzer. Der Käufer wolle „die Verdrängung“ der Bevölkerung durch Luxusmodernisierungen und starke Mietsteigerungen nun auch dort vorantreiben. Das Gebäude sei der einst landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft GSW in den 90er Jahren vom Bezirk unter strengen Auflagen, mit denen man die Miethöhe deckeln wollte, gratis übertragen worden. Einen Weiterverkauf habe man damals ausgeschlossen. Als dies dennoch geschah, seien die Bedingungen zum Mieterschutz „unter den Tisch gekehrt“ worden. Vor der Besetzung hatten Vermummte sechs Müllcontainer vor dem Haus in Brand gesetzt. cs/das

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