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Polizei stoppt Rostock-Fans im Zug: Hubschrauber gegen Hooligans

Zehn Tage nach dem tödlichen Hubschrauber-Unglück ist die Bundespolizei am Samstagabend mit einem massiven Hubschrauber-Einsatz gegen randalierende Fußballfans vorgegangen.

Anhänger von Hansa Rostock hatten in einem Regionalzug Polizisten und andere Fahrgäste bedrängt. Zwei Beamte waren dabei verletzt worden. Die Hansa Rostock Fnas hatten schon bei der Hinfahrt so randaliert, dass die Polizei ihnen in Hannover die Weiterfahrt zum Spiel in Osnabrück verboten hatte. Auf der Rückreise steigerte sich der Krawall dann so, dass der Zug in Wittenberge gestoppt wurde.

Die Bundespolizei flog fünf Hubschrauber mit 50 Beamten einer Spezialeinheit nach Wittenberge. Die Helikopter landeten gegen 18.30 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz. Dies teilte die Bundespolizei am Ostermontag mit. Die Beamten der „Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit“ begleiteten anschließend die etwa 100 Fans im Zug zurück nach Rostock.

Vor zwölf Tagen hatte die Bundespolizei am Berliner Olympiastadion genau dieses Szenario geübt: Die Verlegung einer Spezialeinheit mit Hubschraubern von Blumberg bei Ahrensfelde zu einem Bahnhof, in dem Hooligans sich prügeln. Beim Landeanflug waren zwei Maschinen kollidiert, vermutlich weil ein Pilot wegen des aufgewirbelten Schnees die Orientierung verloren hatte. Eine Maschine war umgekippt, eine andere stark zerstört worden. Der 42 Jahre alte Pilot in dieser Maschine war getötet, sieben Beamte verletzt worden. Die Großübung mit etwa 500 Beamten war sofort abgebrochen worden.

Das Unglück hatte eine Diskussion ausgelöst, ob die Übung bei diesen Wetterbedingungen notwendig gewesen war. Die Polizei und das Bundesinnenministerium hatten betont, dass die Hubschrauber bei jedem Wetter fliegen können. Die Oppositionsparteien Grüne und Linke hatten den Einsatz im Schnee kritisiert. Die jetzt in Wittenberge eingesetzten Hubschrauber kamen nicht von der Fliegerstaffel in Blumberg, sondern von Stützpunkten unter anderem in Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen.

Wie berichtet, hat die Bundespolizei gegen Hooligans die „Schwerpunktstrategie Fußball“ entwickelt. Ein Bestandteil ist das „konsequente Einschreiten“ gegen Gewalttäter an einem zuvor festgelegten Bahnhof. Um diesen schnell zu erreichen, kann die Spezialeinheit auch mit Hubschraubern eingeflogen werden.

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