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Berlin: Polizei übernimmt junge Beamte nun doch

Die Berliner Polizei übernimmt in diesem Jahr 427 Absolventen aus der Ausbildung in den Polizeidienst. Es würden 407 Kommissaranwärter übernommen, die an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege (FHRV) die dreijährige Ausbildung für den gehobenen Dienst erfolgreich beendet hätten, und 20 Beamte des mittleren Dienstes, die an der Landespolizeischule ausgebildet wurden.

Die Berliner Polizei übernimmt in diesem Jahr 427 Absolventen aus der Ausbildung in den Polizeidienst. Es würden 407 Kommissaranwärter übernommen, die an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege (FHRV) die dreijährige Ausbildung für den gehobenen Dienst erfolgreich beendet hätten, und 20 Beamte des mittleren Dienstes, die an der Landespolizeischule ausgebildet wurden. Darauf hat Innensenator Ehrhart Körting (SPD) gestern hingewiesen. „Für 2002 werden alle Absolventen des mittleren und gehobenen Dienstes übernommen, wenn sie die Abschlussprüfung bestanden haben“, sagte Körtings Sprecherin Henrike Morgenstern. „Für die Folgejahre 2003 und 2004 kann man noch keine Prognosen machen, da die Personalbedarfsplanung noch läuft.“

Damit wies die Innenverwaltung die Darstellung des Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Eberhard Schönberg, zurück, wonach die Polizei sich die Übernahme der Anwärter nicht leisten könne. Schönberg hatte katastrophale Folgen für die personelle Situation der Polizei ausgemalt und die Politik des Senats als verantwortungslos bezeichnet. Er wies auch auf die drohende Überalterung in der Verwaltung hin. „Der Altersdurchschnitt in der Berliner Verwaltung liegt bei 46 Jahren, in der Polizei bei 40. Wenn jetzt keiner eingestellt wird, vergreisen wir erst, und in ein paar Jahren ist keiner mehr da.“ In den kommenden zwei Jahren gingen rund 1200 Beamte in Pension. Schon jetzt habe die Bereitschaftspolizei, bei der junge Beamte häufig eingesetzt würden, nur die Hälfte der vorgesehenen Personalstärke.

Auch die Fachhochschule, an der das Personal für den gehobenen Dienst ausgebildet wird, muss sparen. Ihr Haushalt ist für das laufende Jahr nach Angaben des Rektors Peter Heinrich trotz gestiegener Ausgaben unverändert und sinkt im kommenden Jahr um fünf Prozent. „Das Geld reicht genau für die Fortführung der laufenden Studiengänge, aber nicht für Neueinstellungen in diesem oder im nächsten Jahr, insbesondere im Bereich Polizei“, sagte Heinrich dem Tagesspiegel. „Wenn die Polizei uns Studenten zuweist, müssen wir entsprechend mehr Lehrveranstaltungen anbieten und kommen mit dem Geld nicht hin. Darauf müssen wir aufmerksam machen.“ Das Gros der Studenten an der FHVR machen Polizei-Kommissaranwärter aus. Von rund 2500 Studenten stellen sie etwa 1400.

Nur im Bereich allgemeine Verwaltung biete die Hochschule wegen der vorhandenen Hochschullehrer-Kapazität noch neue Studienplätze an: Ihre Zahl sank von 180 im vergangenen Jahr auf 120 in diesem Jahr. Ab Herbst werden die Studierenden in diesem Bereich allerdings einen regulären Studentenstatus haben, also keine bezahlten Beamten mehr sein. Sie trifft es auch am schlimmsten nach Ende der Ausbildung, wie die Innenverwaltung bestätigt. Von ihnen wird schon seit 2001 und bis mindestens 2004 keiner in den öffentlichen Dienst übernommen. Diese Regelung betrifft 110 Absolventen der Fachhochschule und 33 Beamte des mittleren Dienstes. Fatina Keilani

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