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Spur zu Verdächtigen nach Gewalttat am Alex: Polizei vermutet Täter in der Türkei

Die Polizei ist bei der Fahndung nach den Tätern vom Alexanderplatz einen entscheidenden Schritt weitergekommen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es Hinweise auf eine Gruppe von fünf Tätern, die zuvor im Restaurant Cancun gefeiert haben sollen. Derzeit werten Ermittler Videoaufnahmen und Fotos aus Mobiltelefonen aus diesem Restaurant aus, das direkt am Tatort liegt.  Dem Vernehmen nach gibt es konkrete Hinweise auf zwei Personen. Festgenommen werden konnten sie aber nicht. Ermittler schließen nicht aus, dass sie und die anderen Tatverdächtigen sich ins Ausland abgesetzt haben, vermutlich in die Türkei. Schon die erste Pressemeldung der Polizei hatte bei den Tätern von „Südländern“ gesprochen. Wie berichtet, hatte es im Cancun eine türkische Party mit mehreren hundert Gästen gegeben. Schon in den ersten Vernehmungen hatten die Freunde des Opfers ausgesagt, dass die Täter aus der nächstliegenden Gaststätte gekommen sein sollen. Denn einer der Männer habe in der kalten Nacht nur ein dünnes Hemd getragen.

Dies war am vergangenen Sonntag geschehen: Gegen 4 Uhr wurden vier junge Männer, drei von ihnen haben asiatische Wurzeln, wegen erheblicher Alkoholisierung aus dem im Fuße des Fernsehturms befindlichen Club „Mio“ gewiesen. Die vier begaben sich in Richtung Rathausstraße, um für einen aus der Gruppe, der aufgrund seiner massiven Alkoholisierung nicht mehr gehfähig war und getragen werden musste, ein Taxi zu rufen. Während sich deshalb ein Begleiter entfernte, versuchten die Übrigen, den Volltrunkenen auf einen vor den Rathauspassagen stehenden Stuhl zu setzen. In diesem Moment näherten sich fünf Personen, von denen eine den Stuhl wegtrat. Der 20-jährige Jonny K. sprach die Angreifer an, daraufhin wurde er zunächst von zwei Tätern aus der Gruppe mit Faustschlägen angegriffen und ging zu Boden. Anschließend attackierten die Männer Jonny K. mit Faustschlägen und traten in der Folge – nahezu im Kreis um das Opfer stehend – auf den Körper und den Kopf des wehrlos am Boden Liegenden ein.

Die Staatsanwaltschaft hatte „aufgrund der Brutalität dieses Verbrechens auf öffentlichem Straßenland“ eine sehr hohe Belohnung von 15 000 Euro für Hinweise zur Aufklärung ausgelobt.  Ermittelt wird wegen Mordes, den Tätern droht eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die grausige Tat hatte eine intensive Debatte in der Politik ausgelöst. Innensenator Frank Henkel hatte die Familie des Opfers zu Hause besucht. Zudem traf sich Henkel mit den für den Alexanderplatz zuständigen Polizeibeamten.

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