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Berlin: Polizei zieht erneut Reisebus aus Verkehr

Rost und defekte Bremsen: Skandinavische Passagiere fuhren per Taxi weiter

Die Polizei hat am Donnerstag einen maroden Reisebus aus Skandinavien in Schöneberg sichergestellt. Die Reisegruppe musste mit Taxis weiterfahren.

Der „auffällig alte Reisebus“, wie es bei der Polizei hieß, war Beamten am Morgen an einer Tankstelle an der Martin-Luther-Straße Ecke Winterfeldtstraße aufgefallen. Eine anschließende technische Kontrolle bestätigte den Verdacht der Experten: Der 21 Jahre alte Reisebus – mit einer 35-jährigen dänischen Fahrerin und 32 Passagieren aus Skandinavien an Bord – habe bereits bei oberflächlicher Betrachtung durchrostete Karosseriepartien gezeigt. Zudem war der gesamte Bereich hinter der Motorheckklappe mit Ölspritzern übersät. Beim genaueren Hinhören „nahmen die Polizisten ein Zischen wahr“, hieß es im Polizeibericht. Das Geräusch sei von einer beschädigten Bremsleitung, aus der Druckluft entwich, verursacht worden.

Unter dem Bus ließ sich feststellen, dass im gesamten Motor- und Getriebebereich Motorenöl verspritzt war. Stoßdämpferschäden und eine defekte Achslagerung kamen noch hinzu. Der Reisebus musste für ein technisches Gutachten sichergestellt werden. Für die 32 Reisenden wurden Taxis gerufen, die sie in ihr Berliner Hotel brachten. Die Busfahrerin musste eine Sicherheitsleistung von 1000 Euro bei der Polizei hinterlegen.

Im Jahr 2010 überprüfte der Verkehrsdienst rund 460 Busse, im Jahr zuvor 540. Insgesamt gehe die Zahl entdeckter Mängel stetig zurück, hieß es bei der Polizei. Trotzdem entdecken die Beamten immer wieder Reisebusse, die so marode sind, dass sie sofort gestoppt und abgeschleppt werden müssen. So wie vor wenigen Wochen ein Reisebus, der 64 Schüler auf Klassenfahrt nach Polen befördern sollte. tabu

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