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Berlin: Polizist überfallen und schwer verletzt

Ein Beamter der Polizei-Spezialeinheit PMS (Politische Motivierte Straßengewalt) ist in der Nacht zu Freitag von Unbekannten zusammengeschlagen und schwer verletzt worden. In Sicherheitskreisen wird vermutet, dass Rechtsextremisten die Täter waren.

Von Frank Jansen

Ein Beamter der Polizei-Spezialeinheit PMS (Politische Motivierte Straßengewalt) ist in der Nacht zu Freitag von Unbekannten zusammengeschlagen und schwer verletzt worden. In Sicherheitskreisen wird vermutet, dass Rechtsextremisten die Täter waren. Die PMS befasst sich intensiv mit der rechten Szene und ist entsprechend verhasst. Der 37-jährige Kriminalkommissar war in Grünau auf dem Weg nach Hause, als ihn gegen Mitternacht auf der Wassersportallee mehrere Personen von hinten ansprachen. Bevor der Beamte reagieren konnte, erhielt er einen Schlag auf den Kopf und wurde bewusstlos. Die Täter zogen den Kommissar in ein Waldstück und ließen ihn liegen. Als der Beamte zu sich kam, rief er per Handy Kollegen zu Hilfe. Der Mann liegt mit Kopfverletzungen und einer angebrochenen Rippe im Krankenhaus.

Die 1992 gegründete PMS beobachtet die rechte Szene hautnah und ist auch bei Aufmärschen außerhalb Berlins dabei. In den neunziger Jahren wurden zwei Beamte bei einem Einsatz in einem Lokal, in dem sich Neonazis versammelt hatten, lebensgefährlich verletzt. Die rechte Szene versucht außerdem, das private Umfeld der PMS auszuspähen. Aber auch Linksextremisten haben im Internet Fotos von Mitgliedern der Einheit veröffentlicht. Möglicherweise wurde der jetzt überfallene Beamte zufällig von den Tätern erkannt, die eine günstige Gelegenheit für einen Racheakt sahen. In der Nähe des Tatorts stellte die Polizei ein Transparent sicher, auf dem der für heute angemeldete rechte Aufmarsch in Halbe propagiert wird.

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