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Berlin: Popcorn statt Programm

Das Kino der Zukunft – Schüler haben es untersucht

Ins Kino gehen die sechs Abiturienten alle gerne. Aber in Mahlsdorf, wo sie wohnen und zur Schule gehen, gibt es keins. Da war die Idee für den Wettbewerb „Jugend-Schule-Wirtschaft“ schnell geboren. Lina Wiemer und ihre Mitschüler Steffen Brandt, Karoline Korte, Steffi Rievers, Romina Rochow und Julia Springmann von der Oberschule am Elsengrund gewannen den ersten Preis und strichen für ihre Schule eine Prämie von 5 000 Euro ein.

Ihr Projekt ist eine Standortanalyse. Die Abiturienten verglichen zwei Kinos in Marzahn-Hellersdorf: ein Multiplex und ein Programmkino. Sie führten Umfragen unter den Zuschauern und Interviews mit den Kinoleitern. Wie professionelle Unternehmensberater gingen die Schüler vor, erhoben Auslastungszahlen, Kundenzufriedenheit und Gewinne der Kinos. Neun Monate lang saßen sie von früh bis spät an den Wochenenden zusammen, erzählt die 19-jährige Lina.

Das Fazit der Studie: Kinos verdienen heute kaum noch am Eintritt. Vor allem der Popcorn-Verkauf hält den Betrieb am Laufen, ältere Menschen gehen nur wenig ins Kino, weil ihnen das Programm nicht gefällt. Das muss doch besser gehen, dachten Lina und ihre Mitschüler. Und konzipierten gleich noch ihr eigenes Kino. Mit dem Bau könnte es sofort losgehen. Der Geschäftsplan steht, eine Brachfläche in der Nähe ihrer Schule haben die Schüler als Bauland ins Auge gefasst. Aber es fehlen 1,8 Millionen Euro. Ein Investor fürs Mahlsdorfer Kino ist bislang nicht in Sicht .

Thorsten Wiese

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