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Auto fährt in den gesperrten Bereich der Potsdamer Brücke.

© Stefan Jacobs

Potsdamer Brücke jetzt voll gesperrt: "Ein solches Ausmaß an Rücksichtlosigkeit noch nicht erlebt"

Autofahrer hielten sich nicht an das Fahrverbot - deshalb wird die Potsdamer Brücke jetzt komplett abgeriegelt. Polizeibeamte sind schockiert vom Verhalten der Fahrer.

Weil Autofahrer sich nicht an die Vorschriften hielten, haben Busfahrgäste der BVG nun das Nachsehen; ihre Linien werden unterbrochen. Die Senatsverkehrsverwaltung hat am Dienstagabend angeordnet, die Potsdamer Brücke für den gesamten Autoverkehr von Mittwoch früh an zu sperren, weil zu viele Autofahrer seit der Sperrung am vergangenen Wochenende verbotswidrig durch den Baustellenbereich gefahren waren. „Ein solches Ausmaß an Rücksichtlosigkeit wie hier habe ich noch nicht erlebt“, sagte ein Polizeibeamter dem Tagesspiegel am Dienstagabend. In den vergangenen Tagen seien von Beamten mindestens 16 Unfälle auf der Brücke gezählt worden – teilweise mit erheblichen Personenschäden.

Weil die BVG befürchtet, dass die Busse der Linien M 48 und M 85 im Stau auf den Uferstraßen des Landwehrkanals stecken bleiben, stellt sie die Fahrten zwischen der Kurfürstenstraße und dem Potsdamer Platz ein. Zwischen den U-Bahnhöfen Bülowstraße und Potsdamer Platz könnten Fahrgäste auf die U-Bahn-Linie U2 ausweichen. Die BVG bemühe sich, eine andere Lösung zu finden, hieß es.

Trotz Verbot nutzt ein LKW die Busspur.
Trotz Verbot nutzt ein LKW die Busspur.

© Stefan Jacobs

Für die Busse war eine besondere Spur neben der Baustelle auf der Brücke eingerichtet worden. Auf ihr überquerten aber, wie berichtet, in beiden Richtungen auch Autofahrer den Landwehrkanal. Am vergangenen Wochenende, als die Ampeln noch nicht eingeschaltet waren, kam es zu chaotischen Zuständen, weil sich die Autofahrer auf der Busspur einfach durch den Querverkehr auf den Uferstraßen drängten. Es kam auch zu Unfällen.

Die Polizei hatte am vergangenen Freitag noch mit vier Beamten den Verkehr geregelt. Am Sonnabend und Sonntag lief der Verkehr dann anarchisch. Erst am Montagmorgen wurden die Ampeln eingeschaltet. Weil auch das nicht half, verschärfte die Verkehrslenkung Berlin die Absperrungen durch so genannte Schrammborde, neuen Markierungslinien und zusätzlichen Durchfahrbeschränkungen. Es änderte sich nichts – bis zur Vollsperrung. Fußgänger und Radfahrer können die Brücke weiter passieren. Die Arbeiten sollen bis Anfang November dauern.

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