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Berlin: Potsdamer Stadtschloss: Firma in Not Fassadenbauer meldet

Insolvenz an.

Potsdam - Wegen unbezahlter Rechnungen beim Aufbau des Potsdamer Stadtschlosses ist eine Traditionsfirma in akuter Not: Die 1896 gegründete Sächsische Sandsteinwerke GmbH aus Pirna, die am künftigen Landtag Brandenburgs die von Mäzen Hasso Plattner gespendete historische Fassade fertigt, hat am Donnerstag Insolvenz angemeldet - und die Arbeiten auf der Potsdamer Baustelle eingestellt. Das Unternehmen begründete den Schritt mit offenen Forderungen über 1,9 Millionen Euro an die BAM Deutschland AG, die im Auftrag Brandenburgs den künftigen Parlamentssitz errichtet. Der Fall sorgt in der Politik und beim Mäzen Hasso Plattner für Betroffenheit. „Es ist schwer zu verstehen, insbesondere da ich die Summe für die Fassade – 20 Millionen Euro – vor mehr als drei Jahren gespendet habe und laut Finanzminister gute Zinsen eingefahren wurden“, sagte Plattner dem Tagesspiegel. Es sei schade, dass sich der Bau weiter verzögere. „Ich hoffe für die sächsische Firma, dass Land und BAM eine schnelle Lösung finden.“ Finanzminister Helmuth Markov (Linke) forderte von der BAM, die allein für die Bezahlung von Subuntennehmen zuständig sei, eine Stellungnahme. Der neue Landtag wird in so genannter öffentlich–privater Partnerschaft (ÖPP) errichtet, das Land zahlt an die BAM über 30 Jahre eine Miete. Direkte Zahlungsforderungen an das Land könne es daher nicht geben, sagte Markov. Die BAM lehnte eine Stellungnahme ab. Sie hat inzwischen sogar den Fassadenauftrag gekündigt, begründet mit der Insolvenz und Terminverzögerungen, sagte Insolvenzanwalt Helgi Heumann, der mittlerweile die Geschäftsleitung in Pirna übernahm. Wenn die 92-Mitarbeiter-Firma den Auftrag verliere, müsse man Personal abbauen. Vom Auftrag über 16,7 Millionen Euro seien Leistungen für 11,4 Millionen Euro erbracht. thm

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