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Am Dienstagabend haben die Gegner des neu ausgerufenen venezolansichen Präsidenten Maduro auf dem Berliner Ernst-Reuter-Platz demonstriert.

© Amancaya Finkel

Präsidentenwahl in Venezuela: Maduro-Gegner demonstrieren in Berlin

Bei Protesten der Anhänger des unterlegenen Oppositionsführers Capriles in Venezuela sind am Dienstag sieben Menschen ums Leben gekommen. Auch in Berlin haben sie demonstriert - Hoffnungen in eine Neuauszählung der Stimmen setzen aber nur wenige.

Am Dienstagabend haben Gegner des venezolanischen Wahlsiegers Nicólas Maduro in Berlin demonstriert. Anlässlich eines Vortrages des ecuadorianischen Präsidenten Rafael Correa versammelten sich rund 30 in Berlin lebende Venezolaner auf dem Ernst-Reuter Platz, um gegen den neuen Präsidenten Venezuelas zu demonstrieren. Mit Plakaten versuchten sie, Correa ihre Botschaft mitzugeben: "Bruder aus Ecuador, lass dich nicht betrügen. Die Hälfte Venezuelas darf nicht ignoriert werden" hatten sie darauf geschrieben.

Die Stimmung unter den Demonstranten war jedoch geteilt. Viele forderten eine Neuauszählung aller Wahlstimmen. Andere waren der Meinung, dass die Manipulation bereits vor der Zählung stattgefunden habe, mit gefälschten Ausweispapieren und Druck, der auf Wähler ausgeübt wurde. Auch der 36-jährige Xavier Agudo glaubt nicht, dass eine Neuauszählung etwas bringt. Er möchte hingegen, dass die internationale Gemeinschaft erfährt, was in Venezuela los sei. "Dieser Konflikt wird als ein Konflikt zwischen rechts und links dargestellt. Aber eigentlich geht es um Betrug und Menschen, die Geld und Macht haben, und andere, die beides nicht haben", sagte er.

Einen kleinen Tumult gab es, als eine Maduro-Anhängerin aus dem TU-Gebäude kam und die Demonstranten als Lügner beschimpfte. Sie wollte anonym bleiben, sagte aber, sie wisse aus erster Hand, dass die venezolanische Opposition bisher noch keinen offiziellen Antrag auf eine Neuauszählung der Wahlzettel gestellt habe. Der unterlegene Oppositionskandidat Henrique Capriles soll laut lateinamerikanischen Medien jedoch am Dienstag in einem Brief an die Wahlbehörden gebeten haben, Maduro nicht vorzeitig als Sieger der Präsidentenwahl auszurufen. Die Behörden waren seinem Wunsch nicht nachgekommen.

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