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Prävention: Mit Bildern für mehr Brandschutz

Mit einem Comic-Strip werben der Berliner Senat und die Feuerwehr für mehr Brandschutz. Die Behörden der Hauptstadt ziehen damit Konsequenzen aus der verheerenden Brandkatastrophe im Stadtteil Moabit.

Berlin - Im August waren in Moabit neun Menschen umgekommen, weil sie sich bei einem Feuer in einem Treppenhaus falsch verhielten. Die Bilder des Comic-Strips sollen nun ohne Worte in möglichst vielen Hauseingängen darüber aufklären, wie man sich im Brandfall richtig verhält.

Der Comic-Strip werde als Plakat allen Wohnungsgesellschaften zur Verfügung gestellt und könne vom kommenden Montag an in jeder Feuerwache abgeholt werden, sagte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). Das erste von in der Startauflage 50 000 gedruckten Plakaten hängte sie gemeinsam mit Innensenator Ehrhart Körting (SPD) in einem Hausflur in der Kulmer Straße in Schöneberg auf, wo viele Ausländer leben.

Auch als Postkarte wird der Comic-Strip in einer Auflage von 70 000 Exemplaren in mehr als 800 Lokalen, Bürgerämtern und anderen öffentlichen Einrichtungen ausliegen. Zudem wollen nach Angaben Junge-Reyers die Fernsehsender rbb und TD 1 sowie das U-Bahnfernsehen «Berliner Fenster» eine Videoversion des Strips ausstrahlen. Der Animationsfilm soll auch in die Berliner Kinos kommen. Laut Junge- Reyer kostet die Kampagne 40 000 Euro.

In der Hauptstadt leben Menschen aus mehr als 180 Nationen. «Deshalb wählten wir für die Informationskampagne die Bildersprache eines Comics, die in Berlin in jedem Fall ankommt», sagte Junge- Reyer. Die städtischen Wohnungsgesellschaften hätten zugesichert, noch vor Weihnachten zu plakatieren.

Die Botschaft des Comic-Strips ist kurz: Bei einem Feuer in der Wohnung soll man sich schnell durch das Treppenhaus in Sicherheit bringen und die Feuerwehr über Notruf 112 alarmieren - bei einem Brand außerhalb der Wohnung soll man hingegen Türen und Fenster geschlossen halten und auf die Feuerwehr warten. Bei dem Treppenhausbrand im August in Moabit hatten dies einige Mieter nicht getan. Sie versuchten, durch das verrauchte Treppenhaus zu flüchten, und erstickten.

Nach den Worten ihrs Chefs Albrecht Broemme löscht die Feuerwehr alljährlich 7000 bis 8000 Brände in Berlin und rettet im Jahresdurchschnitt jeden Tag drei Menschen. Manchmal kann auch die Feuerwehr nicht mehr helfen: Im vergangenen Jahr kamen 54 Menschen bei Bränden in der Hauptstadt um. Broemme und Innensenator Körting rieten Mietern und Hauseigentümern deshalb erneut zur Installation von Brandmeldern. Die batteriebetriebenen kleinen Geräte seien für wenige Euro in jedem Baumarkt zu kaufen. (tso/dpa)

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