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Praxisvergleich: Mit der Empfehlung von 1500 Berliner Ärzten

Neben Angaben zu Behandlungszahlen und Ausstattungsmerkmalen bietet der Praxisführer Ergebnisse einer Umfrage unter niedergelassenen Ärzten Berlins. Die befragten Mediziner gehören den folgenden Fachgruppen an: Allgemeinmedizin, Augen-, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Innere Medizin sowie Urologie.

Insgesamt erhielten 4051 Ärztinnen und Ärzte Anfang August ein Schreiben von den Initiatoren des Praxisvergleiches. Dem Brief war ein Fragebogen beigefügt, mit dem der Arzt um Praxisempfehlungen gebeten wurde. Die Indikationen waren den jeweiligen Fachgruppen zugeordnet. So sollten etwa die Internisten Spezialpraxen für eine ambulante Darmspiegelung empfehlen.

Zu jeder der ambulanten Behandlungen konnte der Arzt zunächst Spezialpraxen nennen, die er seinen Patienten empfehlen würde. Dabei konnten bis zu drei Behandler je Indikation genannt werden. Darüber hinaus konnte der Arzt eine Extraempfehlung für eine Praxis abgeben, die er im Bedarfsfall selbst wählen oder nahen Angehörigen anraten würde. Mit dieser Zusatzfrage wird erreicht, dass die besonders hoch geschätzten Behandlungszentren zweimal genannt und so in der Auswertung stärker berücksichtigt werden konnten.

Für die Datenaufbereitung wurden alle zu einer Indikation abgegebenen Empfehlungen – also bis zu vier – gezählt. Anschließend wurde berechnet, welcher Anteil der Gesamtsumme aller Empfehlungen auf die in der Tabelle gelisteten Spezialpraxen entfiel. In der Auswertung wurden nur Empfehlungen für Behandlungszentren berücksichtigt, die dem Stadtgebiet angehören und die die Abrechnungsgenehmigung der Kassenärztlichen Vereinigung für die Leistungen haben.

Bei der Durchführung der Befragung wurde ein Verfahren angewandt, das sicherstellt, dass die Ergebnisse durch regional unterschiedlich hohe Antwortbereitschaften der Ärzte weniger beeinflussbar sind. Das Berliner Stadtgebiet wurde in Regionen – sogenannte Sampling Points – mit einer vergleichbaren Anzahl an Medizinern bestimmter Fachrichtungen eingeteilt. In der Folge wurden die eingehenden Antworten diesen Regionen zugeordnet. In Regionen mit schwachem Rücklauf wurden die angeschriebenen Ärzte, die auf die Befragung nicht reagiert hatten, per Telefon um Mitwirkung gebeten. Durch die Kombination aus schriftlicher und telefonischer Erhebung wurde eine gleichmäßige Beteiligung der Ärzte in allen Regionen der Stadt erreicht. Ziel der Befragung war eine Rücklaufquote von mindestens 30 Prozent pro Sampling Point, was 1215 befragten Ärzten entspräche.

Diese Zielmarke wurde deutlich überschritten. Insgesamt beteiligten sich 1498 Ärzte und Fachärzte an der Umfrage zur ambulanten Medizin, was einer Rücklaufquote von 37 Prozent entspricht. Außergewöhnlich hohe Quoten wurden bei der Augenheilkunde (54 %), der Urologie (53 %) sowie der Frauenheilkunde und Geburtshilfe (44 %) erreicht. Eine Rücklaufquote in dieser Größenordnung ist für eine Umfrage unter niedergelassenen Ärzten außergewöhnlich hoch und stellt eine gute Basis für den Berliner Praxisvergleich dar.

Carl-Christoph Henkel,

iges Institut Berlin

Carl-Christoph Henkel[D iges Institut Berlin]

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