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Berlin: Preis für Präventionsprojekt der Charité für pädophile Männer

Das bundesweit einmalige Projekt der Charité für pädophile Männer ist am Freitag mit dem deutschen Förderpreis der Kriminalprävention in Münster ausgezeichnet worden. Er ist mit 10 000 Euro dotiert.

Das bundesweit einmalige Projekt der Charité für pädophile Männer ist am Freitag mit dem deutschen Förderpreis der Kriminalprävention in Münster ausgezeichnet worden. Er ist mit 10 000 Euro dotiert. Der Leiter des Institutes für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin, Professor Klaus Michael Beier, hat das Projekt „Kein Täter werden“ vor zwei Jahren gestartet. Es richtet sich an Männer, die auf Kinder gerichtete sexuelle Fantasien haben und therapeutische Hilfe wünschen. Insgesamt wurden in Münster fünf Projekte aus Niedersachsen, Hessen, Berlin und Baden-Württemberg gewürdigt, die zur Kriminalprävention beitragen. Jedes erhielt ein Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro. An dem Wettbewerb beteiligten sich 100 Gruppierungen.

Wie berichtet, hatten sich seit dem Beginn des Projekts im Juni 2005 rund 550 Männer bei der Charité gemeldet, um Hilfe zu bekommen. Die Öffentlichkeitskampagne „Lieben Sie Kinder mehr als Ihnen lieb ist?“ richtete sich an Männer, die bereits sexuelle Übergriffe auf Kinder begangen hatten oder aber befürchteten, aufgrund ihrer Neigung zum Täter zu werden. Rund 100 geeignete Männer aus dem gesamten Bundesgebiet wurden in das Programm aufgenommen. Nach Ende der Therapie bietet die Charité einmal im Monat eine Nachbetreuung an, deren Kosten die Betroffenen aber selbst zahlen müssen.

Das Charité-Projekt ist zunächst noch bis Ende Oktober durch Gelder der Volkswagenstiftung und der Kinderschutzorganisation „Hänsel und Gretel“ finanziert. „Eine Weiterfinanzierung ist sehr wahrscheinlich. Das Projekt hat sehr gute Resonanz im Bundestag bekommen“, sagte ein wissenschaftlicher Mitarbeiter. tabu

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