zum Hauptinhalt
Gökay Sofuoglu, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, wurde mit dem Preis der Reuter-Stiftung ausgezeichnet.

© Thilo Rückeis

Preis für Völkerverständigung: Reuter-Stiftung ehrt türkische Aktivisten in Berlin

Die Reuter-Stiftung vergibt Preise an den Bundesvorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Deutschland Gökay Sofuoglu und den Philosophen Sadik J. al-Azm.

Menschen zu ehren, die sich um das Zusammenleben verschiedener Ethnien und die Völkerverständigung verdient gemacht haben, ist das Ziel der Helga und Edzard-Reuter-Stiftung. In diesem Jahr ehrte sie durch den mit jeweils 15.000 Euro dotierten Preis den Vorsitzenden der Türkischen Gemeindein Deutschland, Gökay Sofuoglu, und posthum den Philosophen und Menschenrechtsaktivisten, Sadik J. al-Azm.

Bei der Veranstaltung im Max-Liebermann-Haus am Pariser Platz mahnte einer der Stifter des Preises, Edzard Reuter, nicht alle Probleme der Welt seien durch Technisierung und Digitalisierung zu lösen. Letztlich könnten die gesellschaftlichen Brandherde nur durch kulturelle und humanitäre Zusammenarbeit gelöscht werden. In seiner Laudatio für Gökay Sofuoglu lobte der Stuttgarter Bürgermeister Werner Wölfle den Geehrten, der als 18-jähriger mit seinen Eltern aus politischen Gründen die Türkei verlassen hatte, als einen Brückenbauer, der wesentlich dazu beigetragen habe, dass Stuttgart heute als Integrationshauptstadt Deutschlands beachtet werde.

Philosoph al-Azm posthum ausgezeichnet

Wolf Lepenies würdigte den im vergangenen Dezember 82-jährige in Berlin verstorbenen al-Azm als einen der wenigen arabischen Intellektuellen, die sich an die Seite Salman Rushdies gestellt hätten und der die arabische Welt dafür kritisiert habe, dass sie für ihre eigenen Probleme immer wieder externe Ursachen wie Imperialismus, Zionismus und Kolonialismus verantwortlich gemacht habe.

Seine Festansprache hatte Michel Friedman unter einen Satz von George Tabori als Leitmotiv gestellt: Jeder ist ein Jemand. Er als Sohn staatenloser, von den Nazis vertriebener Juden, in Frankfurt aufgewachsen, habe sich auch für die deutsche Staatsangehörigkeit entschieden, weil es ein Deutscher, Oskar Schindler, gewesen war, der seine Eltern vor den Schergen der Nazis gerettet hatte.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false