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Gasag-Gaszähler mit Rechnung

© dpa

Preismissbrauch bei der Gasag: Kartellamt stellt Verfahren ein - zweite Preissenkung möglich

Kunden der Gasag können dieses Jahr voraussichtlich mit zwei Preissenkungen rechnen. Im Gegenzug für die Einstellung eines Verfahrens des Bundeskartellamts zieht die Gasag eine angekündigte Preissenkung vor. Eine weitere könnte bald folgen.

Das Bundeskartellamt hat zum Ende 2008 sein Preismissbrauchsverfahren gegen den Berliner Gasversorger Gasag endgültig eingestellt. In einem Schreiben habe die Behörde erklärt, dass von der Gasag 2007 keine missbräuchlich überhöhten Preise verlangt worden seien, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Auch für 2008 habe das Amt das Verfahren eingestellt. Die Gasag habe laut Bundeskartellamt in beträchtlichem Umfang eigene gestiegene Gasbezugskosten nicht an die Endkunden weitergegeben, hieß es.

Preissenkung vorgezogen

Auf Druck der Kartellwächter hatte die Gasag bereits Mitte Dezember 2008 zugesagt, eine geplante Preissenkung vorzuziehen. Zum 1. Februar werden die Preise für Erdgas um 0,3 Cent pro Kilowattstunde gesenkt. Dies entspricht einem Preisrückgang um rund vier Prozent für die etwa 600.000 Kunden der Gasag. Die frühere Umsetzung der Preissenkung war Teil eines Vergleichs des Unternehmens mit dem Bundeskartellamt. Im Gegenzug sprachen die Wettbewerbshüter die Gasag von den Vorwürfen des Preismissbrauchs frei.

Die Senkung mit einem Volumen von drei Millionen Euro werde in diesem Jahr "weder ganz noch teilweise aufgehoben oder rückgängig gemacht", betonte ein Sprecher. Am 1. September 2008 waren die Gasag-Tarife noch um 0,8 Cent je Kilowattstunde angehoben worden.

Zweiter Preisrückgang möglich

Neben dieser Absenkung könnte es schon bald einen zweiten Preisrückgang bei der Gasag geben. Diese ist in Hinblick auf den sinkenden Ölpreis für April geplant. "Wenn die Ölpreisentwicklung so bleibt, ändert sich daran nichts", sagte Klaus Haschker, Pressesprecher der Gasag, gegenüber Tagesspiegel.de. Gasag-Kunden können dieses Jahr somit mit zwei Preissenkungen rechnen.

Das Bundeskartellamt hatte im März vergangenen Jahres gegen 35 regionale Gasversorgungsunternehmen Verfahren wegen des Verdachts auf missbräuchlich überhöhte Gaspreise eingeleitet. Die Behörde hatte in einem Marktvergleich Unterschiede von 25 bis 45 Prozent festgestellt. (jnb/ddp)

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