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Berlin: Premieren zum Verlieben

Mit Richard Gere und Pierre Richard begann der Reigen der Stars, die in dieser Woche die Stadt besuchen

Ach ja, die Weisheit der Liebe. Eigentlich unmöglich. Und wie schön, Richard Gere, nach so diffiziler Materie befragt, hat auch gleich ein passendes Bonmot parat. Nein, es stammt nicht von ihm, sondern von Bob Dylan, der einmal, nach seiner Beziehung zu Joan Baez befragt, Folgendes geantwortet habe: „Es ist wirklich schwer, zugleich weise und verliebt zu sein.“

Zustimmendes Nicken in der Runde, besonders vom weiblichen Teil, dessen Erwartungen, beruflich wie privat, der Mann aus Hollywood mit den Worten zur Liebe offenbar vollkommen erfüllt hat. Noch lange könnte wohl manche an seinen Lippen hängen, aber nein, nur eine Viertelstunde ist der Journalistenschar vergönnt, die sich an diesem frühen Montagnachmittag im Regent Hotel am Gendarmenmarkt versammelt hat, um Richard Gere, seine Filmpartnerin Diane Lane und George C. Wolfe, den Regisseur ihres Films „Das Lächeln der Sterne“, zu befragen. Manche Träne wurde im Kino vergossen, die Ergriffenen in der Runde gestehen es gern, und selbst Diane Lane gibt ohne Weiteres zu, wie sehr auch sie der Film, als sie ihn dann selbst im Kino sah, ergriffen habe.

Es war der dritte gemeinsame Film, und auch darüber herrscht in der Reporterrunde Einverständnis, dass die beiden selbst fast wie ein altes Paar wirken. Schon der Regisseur hatte „den unglaublichen Grad von Vertrauen“ gelobt, der zwischen beiden herrsche und ihm die Arbeit leicht gemacht habe – wenngleich dann Richard Gere flachst, dass sie noch immer ein Geheimnis füreinander seien, was Diane Lane wiederum damit kontert, besonders in Interviewrunden lerne man viel übereinander. Auch über Richard Geres Wirkung auf Frauen wird in dem Kreis spekuliert, der Regisseur hat da gleich eine Erklärung parat, die dann kurz darauf jede an sich selbst ausprobieren kann: Richard sehe sein Gegenüber immer an, diese Direktheit sei sehr anziehend, vermittle den Eindruck, er meine jeden ganz persönlich.

Die Interviewrunde zu dem am 16. Oktober startenden Liebesfilm war ein Vorspiel zur Premiere, die an diesem Dienstagabend im Cinemaxx am Potsdamer Platz stattfindet. Und das Trio aus Hauptdarstellern und Regisseur war nur ein kleiner Teil des cineastischen Sternenreigens, der Berlin in dieser Woche bevorsteht. Schon gestern gab es eine zweite Starrunde, aus Frankreich. In „Paris, Paris – Monsieur Pigoil auf dem Weg zum Glück“ (Start am 27. November) soll ein Musiktheater wieder flottgemacht werden. Gérard Jugnot, Darsteller des Titelhelden, war gekommen, dazu seine Kollegen Pierre Richard, einst „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“, und Nora Arnezeder sowie Regisseur Christophe Barratier.

Am Mittwoch wird am Potsdamer Platz wieder ein roter Teppich ausgerollt, diesmal vor dem Cinestar. Dort hat am Abend „Burn After Reading“ Premiere, der neue Film von Joel und Ethan Coen, allerdings ohne die beiden Brüder. Ja, der Verleih kann selbst nicht sagen, welcher Star denn nun kommt. Ziemlich sicher scheint Brad Pitt, der demnächst mit Tarantino hier dreht. Am Freitag schließlich feiert wiederum im Cinestar die Otfried-Preußler-Verfilmung „Krabat“ Premiere. Angekündigt sind die Darsteller David Kross, Daniel Brühl, Robert Stadlober, Paula Kalenberg, Anna Thalbach, Hanno Koffler sowie Regisseur Marco Kreuzpaintner. Andreas Conrad

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