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Wichtig, wichtig. VIP steht drauf, die neuen Taxis kutschieren aber jedermann und sind auch nicht teurer. Allerdings werden sie vorerst nur von wenigen Hotels auf Knopfdruck vermittelt.

© AFP

Premium-Taxis in Berlin: Charmant chauffiert

Das Radio voll aufgedreht, Fenster sperrangelweit offen und dann auch noch ahnungslose Touristen abzocken – einige "schwarze Schafe" haben das Taxigewerbe ganz schön in Verruf gebracht. Seit Montag sind die ersten Premium-Taxis auf Berlins Straßen unterwegs und sollen Abhilfe schaffen.

Um 12 Uhr am Montag war es so weit: Die ersten Premium-Taxis waren vermittelbar. Und sie wurden sofort genutzt, sagte Projektleiter Stephan Müller. Innerhalb kurzer Zeit waren über das Hotel Stue gleich vier Taxifahrten vermittelt worden.

Der VIP-Service, nach außen kenntlich gemacht durch ein kleines, an der Windschutzscheibe angebrachtes Schild, ist bisher auf auserwählte Nutzer beschränkt, die sich registrieren lassen müssen. Der Tarif ist aber nicht höher als bei den üblichen Taxen. Vorwiegend sollten Hotels die Premiumtaxis vermitteln. Vier Hotels sind bisher nach Angaben von Projektleiter Stephan Müller dabei. Ausgesucht worden waren sie anhand der Zahl der Wünsche von Gästen nach Taxifahrten. Die großen Luxushotels sind noch nicht beteiligt.

Derzeit haben nach Müllers Angaben etwa 80 der rund 18 000 Taxifahrer in Berlin einen Kurs als Premiumfahrer absolviert. Bis Ende März sollen weitere 180 hinzukommen. Dann werde auch das Angebot erweitert. Das Gewerbe will mit den Premiumfahrten seinen Ruf verbessern, der unter „schwarzen Schafen“ leidet. Sie zocken nicht nur ahnungslose Touristen auf der Fahrt vom Flughafen Tegel zu ihren Unterkünften ab. Es mangelt häufig auch an Selbstverständlichkeiten.

Hauptsache sauber

Dazu gehört, dass die Kunden nicht einfach vollgequasselt werden, dass das Radio nicht laut dröhnt und dass auch die Fenster nicht sperrangelweit geöffnet sind. Zudem erwartet man von den Premiumfahrten auch ein adrettes Auftreten. Vorgaben an die Fahrzeuge gibt es nicht, doch zumindest sauber sollen sie – innen und außen – sein. Und nicht ganz unwichtig: Premiumfahrer akzeptieren auf jeden Fall beim Bezahlen auch Kreditkarten.

Zumindest zehn Prozent der gut 7000 Taxis sollen in Zukunft als Premium-Fahrzeug eingestuft sein, hofft Detlev Freutel vom Taxiverband, der die Seminare leitet.

Die vier schon beteiligten Hotels haben laut Projektleiter Müller Rufautomaten. Um ein Taxi zu ordern, reicht dort ein Knopfdruck. Die Anlage sei so programmiert, dass bei einem Ruf aus diesen vier Hotels – neben dem Stue sind noch das Tryp, das Melia und das Aspira dabei – automatisch ein Premium-Taxi gesucht wird. Lasse sich keins sofort auftreiben, werde nach einer Minute Wartezeit ein Fahrer mit einem Auto der „gehobenen Mittelklasse“ geschickt, sagte Müller.

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