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PRO & Contra: Sollen Geschwister von den Schulen bevorzugt werden?

Wer kleine Kinder hat, der hat zu tun, von morgens bis abends. Dass viele Eltern vor ihrem eigenen Arbeitsbeginn oft eine Schule und eine Kita ansteuern müssen, ist für sie anstrengend genug.

Wer kleine Kinder hat, der hat zu tun, von morgens bis abends. Dass viele Eltern vor ihrem eigenen Arbeitsbeginn oft eine Schule und eine Kita ansteuern müssen, ist für sie anstrengend genug. Und nun sollen sie auch noch zu verschiedenen Schulen fahren, nur weil sich der Staat wieder ein soziales Steuerungselement ausgedacht hat. Der Gedanke: Die Ungebildeten und Gleichgültigen sollen nicht in die Verlegenheit kommen, dass ihre Kinder Ghetto-Kids werden, weil die Bessergestellten sich ihre Schule woanders suchen. Also nimmt man die Bessergestellten ans Gängelband. Was soll denn das für eine Politik sein? Wenn alle ihre Kinder an eine bestimmte Schule schicken wollen, kann man dort ja auch ein paar Lehrer einstellen und zusätzliche Klassen einrichten. Aber das klingt wohl nach zu viel Freiheit.

Warum sollen eigentlich immer die Gleichgültigen vom Staat zwangsbeglückt werden mit der Folge, dass die Engagierten das Nachsehen haben? Dabei sind sie es doch, die diese Gesellschaft in die Zukunft steuern. Das Mindeste, was man für diese Familien tun kann, ist ja wohl, ihnen das Leben nicht unnötig schwer zu machen. Natürlich sollten alle ihre Kinder auf dieselbe Schule gehen dürfen – es sei denn, die Eltern wünschen es anders. Fatina Keilani

Kinder, Bildung, Chancengleichheit! Politiker aller Parteien sind sich darin einig, dass es sich hierbei um hohe, wenn nicht gar höchste Güter handelt. Doch Chancengleichheit heißt auch, dass niemand wegen seiner familiären Herkunft bevorzugt oder benachteiligt werden darf. Das gilt auch und gerade dort, wo Menschen es mit der Gleichheit nur ungern genau nehmen: beim eigenen Nachwuchs.

Wenn die Kinder dieser Stadt den einzelnen Schulen durch eine starre Fahrtwegregelung zugeteilt werden, mag dies zwar in Einzelfällen unsinnig erscheinen. Es ist aber zumindest dann gerecht, wenn für alle Kinder eben jene Richtlinie gleichermaßen gilt. Das hat zur Folge, dass die Kinder einer Familie keinen Anspruch darauf haben, dieselbe Schule besuchen zu können wie ihre größeren Geschwister. Warum auch? Weshalb sollte ein Kind nur wegen der großen Schwester oder des großen Bruders auf eine andere Schule dürfen als der Nachwuchs des Nachbarn?

Wer die Geschwisterregelung möchte, fördert Familienbande statt Chancengleichheit. Kein Einzelkind sollte benachteiligt werden, nur weil sich seine Eltern nicht dafür entschieden haben, weiteren Nachwuchs zu bekommen. Gleiches Recht für alle. Hannes Heine

Fatina Keilani

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