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Berlin: Problem Tunnel: Feuerwehr: Die Tunnel der Berliner U- und S-Bahnen sind sicher

Die Tunnel der Berliner U- und S-Bahn seien sicher und nicht vergleichbar mit dem Tunnel der Gletscherbahn im österreichischen Kitzsteinhorn, sagten gestern die Betreiber der Bahnen und Feuerwehrchef Albrecht Broemme. Auf den Strecken sind in Abständen von 300 Metern Notausgänge zu finden, die mit einer blauen Leuchte markiert sind und durch die Passagiere im Notfall den Tunnel verlassen können.

Die Tunnel der Berliner U- und S-Bahn seien sicher und nicht vergleichbar mit dem Tunnel der Gletscherbahn im österreichischen Kitzsteinhorn, sagten gestern die Betreiber der Bahnen und Feuerwehrchef Albrecht Broemme. Auf den Strecken sind in Abständen von 300 Metern Notausgänge zu finden, die mit einer blauen Leuchte markiert sind und durch die Passagiere im Notfall den Tunnel verlassen können. Insgesamt seien im Berliner U-Bahnnetz 282 Notausstiege und 170 Bahnhöfe vorhanden. Voraussetzung für eine Räumung der Züge auf offener Strecke sei, dass der Fahrstrom abgeschaltet und der Gegenverkehr gestoppt wird.

Das Unglück in Österreich ist laut Broemme von der Feuerwehr-Fachwelt mit Bestürzung aufgenommen worden. Es handele sich um eines der schwersten Brandunglücke in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Allerdings sind "Tunnelfahrten immer ein besonderes Problem", sagte Broemme. Außerdem müsse bei der Räumung von Zügen in einem Tunnel mit Verletzten gerechnet werden.

Für die Rettung der Fahrgäste sei es daher günstiger, wenn der Zug im Bahnhof statt auf der Strecke zum Stehen komme. Deswegen habe man bereits vor vielen Jahren das Notbremssystem umgebaut. Wird jetzt die Notbremse betätigt, erhält der Fahrer ein Signal und fährt weiter bis zum nächsten Bahnhof. In Österreich habe der Zug im Tunnel 600 Meter von der Talstation entfernt gehalten. Über diese Entfernung habe bei Rauch und Hitze niemand eine Chance, sich zu retten. Bei Bränden in Gebäuden gelte eine Strecke von 30 Metern als Maximum, sagte Broemme.

Noch immer haben elf Berliner U-Bahnhöfe nur einen Ausgang. Bei dem Brand im Bahnhof Deutsche Oper im Juli dieses Jahres überlebten die 350 Fahrgäste in einer Luftblase. Der Weg zum einzigen Ausgang war durch den Qualm versperrt. Danach war darüber nachgedacht worden, welcher der Bahnhöfe einen zweiten Ausgang erhalten solle. "Machbarkeitsstudien sind angelaufen", sagte der BVG-Betriebsleiter U-Bahn, Kurt Beyer. Die geschätzten Umbaukosten lägen bei etwa 60 Millionen Mark.

Laut Beyer gibt es in vielen Fällen Konstruktionsprobleme, weil die meisten Bahnhöfe unter Straßen lägen. Allerdings könne bei den relativ flach unter der Oberfläche liegenden Tunnelröhren der U-Bahn kein Kamineffekt entstehen wie im steil nach oben führenden Tunnel der österreichischen Seilbahn.

Ein Sicherheitsgutachten für die S-Bahn ergab, dass es hier keinen "akuten Handlungsbedarf in Sachen Sicherheit" gibt, sagte der Betriebsleiter Eberhard Lorenz.

weso

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