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Berlin: Problematische Fonds

Wohnungsbaugesellschaften geraten wegen riskanter Finanzierung in die Kritik

Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewobag hat offenbar Probleme mit ihren 13 Immobilienfonds. Denn sie enthalten viele Gebäude, denen die Anschlussförderung für den sozialen Wohnungsbau gestrichen wurde. Eine wichtige Finanzierungsquelle ist also versiegt. Nach Informationen der GrünenAbgeordneten Barbara Oesterheld bieten diese Fonds längerfristige Miet- und Rückverkaufsgarantien und haben sich jetzt zum Risikofaktor für die Gewobag entwickelt.

In einer nichtöffentlichen Anhörung vor dem Bauausschuss des Abgeordnetenhauses haben sich die Vertreter des Unternehmens zum großen Ärger aller Fraktionen geweigert, über die Fonds nähere Auskunft zu geben. Sie stützten sich dabei auf das Aktiengesetz. Der SPD-Bauexperte Bernd Schimmler bestätigte dies: „Die Leute traten sehr selbstbewusst auf und warfen Nebelkerzen.“ Das sei ein „kindisches Verhalten“. Dem Senat aber seien die Wohnungsbaugesellschaften in jedem Fall auskunftspflichtig. „Dann holen wir uns die Informationen eben von der Regierung.“

Auch die „Wohnungsbaugesellschaft Mitte“ (WBM) blieb im Ausschuss verschwiegen, als die Abgeordnete Oesterheld nach Finanztransaktionen fragte, die sich kurios anhören. So hat die WBM – laut Oesterling – Immobilien im Nikolaiviertel und an der Friedrichstraße verkauft und zurückgeleast, dem Käufer aber gleichzeitig einen Kredit gegeben, um das Geschäft zu finanzieren. Auch einer anderen Firma (bcc GmbH) sei ein Zwischenkredit gewährt worden, um Häuser von der WBM zu kaufen. Diese Firma sei aber weder im Handelsregister noch im WBM-Geschäftsbericht zu finden, obwohl es angeblich eine Tochtergesellschaft des Wohnungsunternehmens sei. Auch bei den Rathauspassagen, wo die WBM Generalübernehmer ist, sei ein Leasingvertrag mit dem Bauherrn, der Firma Jalea, mutmaßlich über einen Kredit der WBM finanziert worden. za

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