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Berlin: Problembewusst

VON TAG ZU TAG Werner van Bebber über das Sortiment der Berliner Problemkieze Es war ein bisschen „unwissenschaftlich“, was Berliner Polizisten dem Innensenator zusammenschrieben, nachdem der eine Aufstellung der Problemkieze erbeten hatte. Die Polizisten legten die Problemkieze nicht nur nach genauen Daten fest, sondern auch nach Gefühl: Miese Gegend, versinkt im Elend, hier würde ich nicht wohnen wollen.

VON TAG ZU TAG

Werner van Bebber über das Sortiment der Berliner Problemkieze

Es war ein bisschen „unwissenschaftlich“, was Berliner Polizisten dem Innensenator zusammenschrieben, nachdem der eine Aufstellung der Problemkieze erbeten hatte. Die Polizisten legten die Problemkieze nicht nur nach genauen Daten fest, sondern auch nach Gefühl: Miese Gegend, versinkt im Elend, hier würde ich nicht wohnen wollen. So kam Spandau zu vier – allerdings kleinen – „Problemkiezen“ und der ganze Ostteil der Stadt erschien problemfrei.

Nun hat der Spandauer Ruf gelitten und viele Ost-Berliner werden wieder denken, sie kämen zu kurz: Ein paar tumbe Jungtrinker, die Bierdosen quälen und dabei furchtbar alt aussehen, reichen eben nicht, um einen Kiez zu kippen. Aber insgesamt – das hat der Innensenator den meinungsfreudigen Polizisten zu verdanken – ist die Debatte über die Zustände in machen Berliner Stadtteilen auf Tempo gekommen. Das war nötig. Denn in der Hauptstadt des Sparens und der Super-Events ist das Gefühl normal geworden, dass es Verlierergegenden gibt – mit einigen hunderttausend Einwohnern.

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