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Der neue Eröffnungstermin des Flughafens BER könnte klappen, meinen die Firmen

© dpa

Problemflughafen BER: Ein Anflug von Hoffnung

50.000 Papiere sind gesichtet, das vorsichtige Fazit: Die Firmen sind zuversichtlich, dass die Technik bis zum 17. März 2013 funktioniert.

Die Ampel steht für den neuen Eröffnungstermin am 17. März 2013 auf Gelb, aber noch steht der Termin: Vor der mit Spannung erwarteten Aufsichtsratssitzung am Freitag sieht nach Tagesspiegel-Recherchen keine der am Bau beteiligten Industriefirmen wie Siemens, Bosch oder Imtech Grund, um die Notbremse ziehen – zumindest bislang. Danach sind die Firmen zuversichtlich, bis zum 17. März das hochkomplexe technische System im Fluggastterminal – vor allem die Brandschutzanlage und ihre Steuerung – funktionsfähig herzustellen. Das verlautete am Dienstag aus Kreisen des Flughafens, seiner Gesellschafter und Aufsichtsräte.

Bei der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB) gingen im Lauf des Nachmittags die mit Spannung erwarteten Rückmeldungen der mit dem Bau der BER–Technik betrauten Firmen ein. Offiziell gab es dazu bis zum Abend keinerlei Aussagen – weder des Flughafens, noch der Firmen. Vorsichtig hieß es zumindest, dass es immerhin „keine K.O.-Probleme“ gebe, wegen denen auch der neue Inbetriebnahmetermin nicht mehr zu halten wäre.

Nach den Erfahrungen der letzten Monate will am BER jähe Wendungen allerdings niemand ausschließen. Die Zeit ist knapp, die technischen Probleme, die Teilsysteme zu einem eingespielten Gesamtsystem zu verknüpfen, sind nach wie vor groß. Um den Zeitplan einzuhalten, muss der Flughafen bis zum 18. Dezember technisch abnahmefähig sein. Deswegen hatten die Firmen Imtech, Siemens, Bosch und T-Systems, die Zulieferer für die Anlage sind, dem Flughafen eine Frist bis Mitte Juni gesetzt. Bis dahin sollten alle erforderlichen Planungsunterlagen „abschließend und fehlerfrei“ übermittelt werden. Übermittelt wurden sie.

Eine Video-Umfrage zum BER:

Am Freitag hatte der Flughafen, der nach dem Rausschmiss vom bisherigen Generalplanungsbüro GMP 50 000 Blatt übernahm und jetzt alles in Eigenregie macht, den Firmen die überarbeiteten Pläne für das Brandschutzsystem übergeben. Seitdem hatten die Firmen Zeit, diese zu prüfen. Die Linie der Firmen ist nach dem Desaster auch nicht einheitlich. Es gibt eine, die von „Chaos“ spricht. Im Aufsichtsrat hingegen heißt es: Da lenke jemand auch von eigenen Versäumnissen ab.

Am Freitag muss Flughafenchef Rainer Schwarz in jeder Hinsicht Farbe bekennen und im Aufsichtsrat Fakten auf den Tisch legen. Neben dem Termin geht es vor allem um die Kosten des BER und damit um die Wirtschaftlichkeit der Gesellschaft, aber auch um das Fiasko beim Lärmschutzprogramm nach dem jüngsten Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Berlin-Brandenburg. (mit kph)

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