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Berlin: Problemkiez in bester Lage

Bezirk sorgt sich schon länger um Zehlendorf-Süd

Zehlendorf – der Name des Berliner Außenbezirks ist längst nicht mehr Synonym für ungetrübte Großstadtidylle. Im Bezirksamt SteglitzZehlendorf ist die Region Zehlendorf-Süd, in der der Mord geschah, als Problemkiez bekannt. „Wir haben deshalb dort Ende 2004 ein Streetworker-Projekt gestartet“, sagt Jugendstadträtin Anke Otto (Bündnis 90/Grüne). In einem Kinderbetreuungshaus erhalten Familien pädagogische Hilfen. Außerdem trifft sich nach Auskunft von Sozialstadtrat Stefan Wöpke (CDU) ein Runder Tisch – eine Stadtteilkonferenz mit Vertretern aller gesellschaftlichen Gruppen.

„Die Region ist aber sehr gemischt“, sagt Frau Otto – in den grünen Siedlungen gibt es sozialen Wohnungsbau, aber auch viele neue Eigentumswohnungen. So erklärt es sich auch, dass die Region bislang in Berlins Sozialstatistik nicht negativ auffiel. „Bei den sozialen Daten sieht die Gegend sehr gut aus“, sagt Gerhard Meinlschmidt, Autor des Berliner Sozialstrukturatlasses. Dafür teilten die Experten die Stadt Ende 2002 in 298 Areale ein. Die Gegend, aus der der mutmaßliche Täter stammt, gehört zum „Areal Schönow“ – es belegte beim Sozialindex-Vergleich Platz 75 von 298. Demnach zählt die Region zum oberen Drittel, sagt Meinlschmidt. 14,8 Prozent der Bewohner sind arbeitslos – in ganz Berlin waren es zum Zeitpunkt der Studie 19 Prozent. 3,8 Prozent beziehen Sozialhilfe; berlinweit sind es 7,6. Der Anteil von Berlinern nichtdeutscher Herkunft liegt bei 6,3 Prozent (ganz Berlin: 11,2 Prozent).

Im Bezirksamt sitzt der Schock tief: über die Tat und die geringe Frustrationsschwelle bei Jugendlichen. „Solche extremen Einzeltaten passieren aber in allen Milieus“, sagt Wöpke. Er beklagte wie seine Kollegin den zu geringen Etat. kög

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