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Berlin: Prostituierte in Pizzeria erschlagen

Der Täter hatte sein Opfer nachts offenbar in das Moabiter Restaurant bestellt

Als der Pizzeria-Chef Gian-Antonio Z. am Donnerstag sein Lokal aufschloss, machte er eine grausige Entdeckung: Auf dem Boden lag die Leiche einer Frau – blutüberströmt. Wie berichtet, hatte der Chef der Pizzeria „Gianni“ in der Moabiter Stephanstraße gegen Mittag die Polizei alarmiert und vom Fund der Leiche berichtet.

Nach dem mysteriösen Mord ist die Kripo, die den ganzen Donnerstag Spuren auswertete und Zeugen befragte, nun einen wichtigen Schritt weiter: Bei der Toten handelt es sich um eine 49-jährige Deutsche, die als Prostituierte für ein Bordell arbeitete. Die Obduktion hat ergeben, dass die Frau erschlagen worden ist. So viel wissen die Ermittler bislang vom Tatablauf: Kurz vor 3 Uhr morgens ruft ein bislang nicht identifizierter Deutscher in dem Bordell der Prostituierten an und bestellt die Frau in die Pizzeria „Gianni“. Eine Bekannte, die nun eine wichtige Zeugin für die Kripo ist, fährt sie dort hin. Als die Prostituierte im Lokal ankommt, ist es offiziell schon geschlossen; außer dem Freier gibt ist niemanden dort. Zwischen drei und vier Uhr morgens tötet wahrscheinlich genau dieser Freier die Prostituierte. „Bei dem Kunden könnte es sich um den Täter handeln“, vermutet die Polizei.

Fest steht: Der Täter muss eine Verbindung zu dem Lokal haben – schließlich besaß er einen Schlüssel. Wie diese Verbindung aussieht und ob es sich um einen Mitarbeiter der Pizzeria handelt, wollte Chef-Ermittler André Rauhut gestern nicht kommentieren. Doch der Kripo liegt eine ausführliche Beschreibung des mutmaßlichen Täters vor: Er soll 25 Jahre alt, 1,85 Meter groß und schlank sein, hat dunkle, kurze Haare und eine Tätowierung am Nacken. Am Tag der Tat soll er ein Basecap getragen haben. Die 4. Mordkommission sucht weiterhin noch dringend Zeugen, die zur Tat oder dem Verdächtigen Aussagen machen können (Telefon 4664 911401).

Angaben, nach denen ein Kellner des Restaurants seit Donnerstag verschwunden sein soll, wies Rauhut gestern zurück. Auch eine Angestellte bezeichnete diese Gerüchte gestern als „Lügen“. Sie bestätigte, dass mehrere Leute Schlüssel für die Pizzeria hätten. Mehr Angaben wollte sie nicht machen. Das Lokal blieb am Freitag wegen der Spurensicherung noch geschlossen. Am heutigen Sonnabend soll der Betrieb weitergehen.

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